Damit die Kirche nicht zu einem „Museum“ wird

Britten · Helmut Lauer und Alwine Ackermann haben St. Wendalinus Britten jahrelang geprägt.

 Alwine Ackermann und Helmut Lauer im Pfarrheim. Foto: Ruth Solander

Alwine Ackermann und Helmut Lauer im Pfarrheim. Foto: Ruth Solander

Foto: Ruth Solander

Bei der Pfarrgemeinde St. Wendalinus in Britten ging dieser Tage gleich im doppelten Sinn eine Ära zu Ende: Denn sie verabschiedete Helmut Lauer und Alwine Ackermann, die seit Jahrzehnten im Dienst der Pfarrgemeinde stehen. Alwine Ackermann war 40 Jahre tätig, die letzten 13 Jahre als Küsterin, und Helmut Lauer über 50 Jahre, zuletzt als Hausmeister.

In der Vorabendmesse, die der Kirchenchor Britten-Scheiden-Waldhölzbach als Überraschung musikalisch gestaltete, würdigte Pastor Hans Jürgen Bier die Arbeit der beiden und hob hervor, dass Lauer und Ackermann dafür gesorgt haben, dass die Kirche kein Museum wird, sondern dass sie ein Ort bleibt, wo sich Menschen zu fröhlichen und traurigen Anlässen versammeln können. "Wenn man sich eine Aufgabe zur Herzensangelegenheit macht, schaut man nicht auf die Uhr. Viele Stunden haben sie freiwillig in ihre Arbeit investiert und waren immer zur Stelle, wenn sie gebraucht wurden", betonte Bier.

Anette Blaes, stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderates, bezeichnete Helmut Lauer und Alwine Ackermann als zwei Menschen, die eng mit der Pfarrkirche verbunden sind.

Helmut Lauer war jahrzehntelang Mitglied im Pfarrgemeinderat und Verwaltungsrat, unermdülicher Sammler für die Kirchenheizung, Kirchenrechner und zuletzt Hausmeister. Er sorgte dafür, dass in den Wintermonaten sowohl die Kirche als auch bei Veranstaltungen das Pfarrheim geheizt waren und räumte bei Schnee und Eis den Zugang zur Kirche. An Weihnachten half er beim Aufbau der Krippe und Aufstellen der Tannenbäume. Im Sommer hielt er die Grünanlagen rund um das Pfarrhaus, die Kirche und das Pfarrheim in Ordnung. "Helmut, dir war kein Weg zu weit und zu steinig. Du warst immer ein Mann der klaren Worte und jeder wusste, woran er war. Bis zum Schluss hast du alle hausmeisterlichen Tätigkeiten ausgeführt und darfst nun mit Berechtigung dein Aufgabenbereich an Jüngere abgeben", sagte Anette Blaes.

Alwine Ackermann hat schon vor 40 Jahren - lange vor ihrer Tätigkeit als Küsterin - für die Reinigung und Reparatur der Kirchenwäsche gesorgt. Daneben nähte und besserte sie Messdiener-Bekleidung aus, änderte Messgewänder beim Wechsel der Pastöre und nähte neue Sitzkissen für den Altarraum. In all den Jahren war sie auch als Urlaubs- oder Krankheitsvertretung des Küsters zuständig. Nachdem dieser in den Ruhestand ging, übernahm Alwine Ackermann ganz diesen Dienst. Zusätzlich sammelte auch sie in ihrem Bezirk für die Kirchenheizung. Bei der Suche nach Messdienern telefonierte sie so lange, bis sie genügend Messdiener zur Verfügung hatte. "Deine Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt, denn es waren in den meisten Fällen genügend zur Stelle", zog Anette Blaes Bilanz. Als Dankeschön lud der Kirchengemeinderat nach der Verabschiedung in der Kirche zu einem Umtrunk ins Pfarrheim ein.

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