Der künstlerische Beirat der Gemeinde Riegelsberg wählt auch aus, welche Ausstellungen in der Rathausgalerie zu sehen sind. Diesmal, zur Geburtstags-Ausstellung "20 Jahre Rathausgalerie", geben die Mitglieder des Beirates - allesamt selbst Künstler - Einblick in ihr eigenes Schaffen. Fünf Einzelausstellungen sind dabei - bis zum 12. September - zu einer gemeinsamen großen Raum-Inszenierung zusammengefasst.

Gitta Nießen zeigt auf Stellwänden entlang der linken Fensterseite in einer Reihe von Tafelbildern ihre Entwicklung von der figurativen Landschaftsmalerei zum abstrakten Landschaftsbild, von der Island-Impression bis zum Blick in eine andere Welt.

An der gegenüberliegenden Seite erzählt der aus Persien stammende Ali-Reza Motamedi-Sedeh in einem Dutzend Gemälden ausschweifende Bildergeschichten. In einer Vitrine zeigt der Künstler, dass nichts vor seiner Fantasie sicher ist und dass auch Fahrkarten oder Bierdeckel als Bildträger taugen. Raumfüllend dagegen der große, märchenhafte Leporello, den Monika Künzel mitten in der Galerie entfaltet. Ein faszinierender Mix aus Druck und Malerei und mythischen Figuren.

Märchenhaft muten auch die kunsthandwerklichen Filzobjekte von Carolin Lehberger an: Melierte Schalen und ein Lampenschirm aus feinster Merinowolle mit Pflanzenfarben gefärbt. Werner Bärmann nutzt mit seinen Sandsteinskulpturen und Objekten in Bronzeguß die komplette Galerie plus Treppenaufgang. Allem voran sein Lieblingstier, die Eule.

Monika Hau schlägt im Vorraum einen Bogen von ihrem aktuellen Schaffen zur Rathausgalerie. Ihr derzeitiges Lieblingsmotiv sind Spinnennetze, großformatig, reduziert auf feine Linien in Öl auf Acrylgrund. Als Netz mit vielen Fäden stellt sie in einer Installation die künstlerischen Beziehungen zwischen Riegelsberg und der weiten Welt dar. So sieht der Betrachter den künstlerischen Beirat der Gemeinde als einen Strippenzieher in Sachen Kultur.

Weitere Infos im Kulturamt, Telefon (0 68 06) 93 01 62.