Prego schließt Umbau ab

Saarbrücken · Vor wenigen Jahren war Prego ausschließlich für seine Gesellschafter VSE, Pfalzwerke und Enovos aktiv. Seit drei Jahren macht sie sich stark für den Markt und soll nun extern kräftig wachsen.

Der Dienstleister Prego Services sieht sich am Ende eines jahrelangen Transformationsprozesses. "Unsere Mitarbeiter sind in den vergangenen drei Jahren mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert worden", sagt Geschäftsführer Andreas Tzschoppe-Kölling. So ziemlich alles sei bei der früheren Dienstleistungstochter von VSE, Pfalzwerken und Enovos auf den Kopf gestellt worden, doch jetzt sei der Prozess weitgehend abgeschlossen. Die Organisation sei neu aufgesetzt worden, die Führung neu strukturiert und auch die verschiedenen Standorte in zwei Zentralen in Saarbrücken und Ludwigshafen gebündelt. Und auch die Gesellschaftsstruktur hat sich verändert: Enovos ist als Gesellschafter ausgestiegen.

Vor drei Jahren wurde als Ziel ausgegeben, dass Prego, ursprünglich von den Energieunternehmen als gemeinsamer Dienstleister gegründet, langfristig die Hälfte der Umsätze am Markt erwirtschaften soll. Der Gedanke dahinter: Die bisherige externe Kostenstelle solle wettbewerbsfähiger werden. Von der Zielmarke ist Prego zwar noch weit entfernt - aktuell kommen 25 Prozent der Umsätze von externen Unternehmen. Doch die neu entstandenen Strukturen seien eine wichtige Voraussetzung für weiteres externes Wachstum. So hat Prego gerade erst einen neuen Fünf-Jahres-Vertrag mit den Stadtwerken Heidelberg unterschrieben. "Weil wir unsere Anwendungen standardisiert haben, können wir diese auch anderen Unternehmen vor allem aus der Energiewirtschaft anbieten", sagt Christian Thum , der gemeinsam mit Tzschoppe-Kölling die Geschäfte führt. Beispielsweise hat Prego ein IT-System für die Energiebranche entwickelt, das auch Stadtwerke einsetzen können.

Prego ist in verschiedenen Geschäftsfeldern aktiv. IT-Services gehören ebenso dazu wie Rechnungslegung und Personalverwaltung. Auch die Beratungskompetenz sieht Tzschoppe-Kölling als wichtigen Trumpf. Auch damit ließe sich Neugeschäft erzielen, sagt er: "Wir sind zum Beispiel einer der wenigen Dienstleister in unserer Branche, der für höchste IT-Sicherheit zertifiziert ist." Da auch den Energieversorgern eine entsprechende Zertifizierung bevorsteht, liege es auf der Hand, das erworbene Wissen in Module zu verpacken und am Markt anzubieten. "Das ist für uns ein gutes Akquise-Instrument, das dann die Tür für eine weitere Zusammenarbeit öffnet", sagt Thum .

Auch wenn der Umbau grundsätzlich abgeschlossen ist, Gewinne schreibt das Unternehmen noch lange nicht. Das liegt auch an den hohen Investitionen, die im Rahmen der Restrukturierung nötig waren. Grundsätzlich streben die beiden Geschäftsführer die Gewinnzone schon 2016 an. Sollten jedoch weitere Großprojekte für die Gesellschafter verwirklicht werden, müsse Prego noch einmal kräftig investieren - und dafür weitere Verlustjahre in Kauf nehmen.

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