Was bedeutet diese Warnleuchte?

Frankfurt · Autofahrer wissen mit Leuchtanzeigen im Cockpit oft nichts anzufangen. Dabei kann die Fahrsicherheit bedroht sein.

 Wegen zahlreicher neuer Sicherheitssysteme nimmt in Autos die Anzahl der Warnleuchten zu. Foto: ADAC

Wegen zahlreicher neuer Sicherheitssysteme nimmt in Autos die Anzahl der Warnleuchten zu. Foto: ADAC

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(np) Viele Autos melden Mängel durch Leuchtsymbole im Armaturenbrett. Doch viele Autofahrer haben Schwierigkeiten, die Symbole richtig zu deuten. Was bedeutet es, wenn der gelbe Motorblock aufleuchtet oder die Buchstabenkombination ABS?

Nach Beobachtungen des Automobilclub von Deutschland (AvD) lesen viele Autokäufer bei der Übernahme eines Neu- oder Gebrauchtwagens die Bedienungsanleitung nicht.

Es kommt hinzu, dass die Symbole nicht einheitlich sind. Autos aus aktuellen Baureihen sind "rollende Computer", die Signale auf dem Display im Armaturenbrett anzeigen. Mit den neuen Funktionen von Assistenzsystemen, Navigationsgeräten sowie dem sogenannten Car-Entertainment geht eine Flut neuer Symbole einher.

Diese einzudämmen ist schwierig. Die Hersteller haben schon aus Gründen der Produkt- und Sachmängelhaftung Hinweispflichten, denen sie nachkommen müssen. Die von verschiedenen Herstellern entwickelten Systeme tragen trotz vergleichbarer Funktionen bei jedem Anbieter einen eigenen Namen. Das bekannteste Beispiel ist dabei das ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm), welches auch unter diversen anderen Bezeichnungen angeboten wird: zum Beispiel Electronic Stability Control (ESC), Dynamic Stability Control (DSC), Dynamic Stability and Traction Control (DSTC) oder Active Stability Control (ASC).

Die Vorgaben durch den Gesetzgeber sind für Autofahrer nur bedingt eine Hilfe. Die deutschen Vorschriften verweisen auf EU-Richtlinien, die selbst auf ISO-Normen basieren. Die Festlegungen sind weder vollständig noch endgültig, was sich auch aus dem ständigen Fortschritt erklärt.

Immerhin kann man sich an den Farben der Anzeigen orientieren. Grün verweist auf aktivierte Funktionen und Systeme, zum Beispiel den Tempomaten. Gelbe und rote Signale warnen vor Funktionsstörungen, Fehlern oder kritischen äußeren Bedingungen, zum Beispiel Glatteis. Autofahrer sollten den angezeigten Hinweisen unbedingt nachgehen.

Leuchtet eine gelbe oder rote Warnleuchte auf, sei in jedem Fall Vorsicht geboten, betont der AvD. Der Club rät, umgehend in die Werkstatt zu fahren, die die Onboard-Diagnose (OBD) auslesen und die Fehlercodes deuten kann. Diese Informationen sind leider nicht genormt, man muss sie erst entschlüsseln.

Beim Aufleuchten der roten Ölstandanzeige mit dem Symbol für ein Ölkännchen und einer Wellenlinie sollte man das Fahrzeug abstellen, den Motor ausschalten und nach einigen Minuten den Ölstand mit dem Messstab prüfen. Man darf keinesfalls weitergefahren.

Meldet sich das gelbe Motorsteuerungs-Lämpchen, sollte man bei nächster Gelegenheit im Motorraum schauen, ob Auffälligkeiten zu sehen sind: gerissene Treibriemen, Marderspuren, abgerutschte Schläuche, abgefallene Kabelstecker. Der Motorlauf bei geöffneter Motorhaube gibt Hinweise auf ungewohnte Geräusche oder auch Flüssigkeitsverluste. Manchmal lösen Kleinigkeiten große Probleme aus.

Der AvD tritt dafür ein, Anzeigen, die wichtig für die Sicherheit sind, von solchen mit Informationen für Fahrzustände und Umgebung sowie denen mit Kommunikationsfunktionen strikt zu trennen. Sie sollten getrennte Displays erhalten und durch Sprachansagen beziehungsweise akustische Signale unterstützt werden.

Diese Maßnahmen sieht der AvD angesichts der Unfallgefahren, denen Verkehrsteilnehmer durch Ablenkung am Steuer aufgrund von Kommunikationsgeräten und Displays im Auto ausgesetzt sind, als zwingend erforderlich an. Der Club spricht sich für Schulungen der Autofahrer im Umgang mit Assistenzsystemen und Kommunikationsgeräten aus.

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