Samstagnacht ist die Zeit der Geisterfahrer

München · Der ADAC zählte im vergangenen Jahr rund 2200 Warnmeldungen vor Falschfahrern in Deutschland. Besonders an Wochenenden sind auffällig viele Geisterfahrer unterwegs.

 Deutliche Warnhinweise für Falschfahrer fordert der ADAC an Autobahnen und autobahnähnlichen Straßen. Foto: ADAC

Deutliche Warnhinweise für Falschfahrer fordert der ADAC an Autobahnen und autobahnähnlichen Straßen. Foto: ADAC

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(np) Einem Falschfahrer auf der Autobahn zu begegnen, ist der wohl größte Albtraum, der einem als Autofahrer passieren kann. Der ADAC zählte im vergangenen Jahr rund 2200 Warnmeldungen vor Falschfahrern, die über Verkehrsfunk ausgestrahlt wurden. Das waren genauso viele wie 2015. Wie die amtliche Unfallstatistik belegt, kamen bei Geisterfahrerunfällen 2016 auf Autobahnen und autobahnähnlich ausgebauten Strecken zwölf Menschen ums Leben. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr starben bei Unfällen im Straßenverkehr 3214 Menschen, davon 393 auf Autobahnen.

Verteilt auf die Wochentage war das Risiko, einem Falschfahrer zu begegnen, an den Wochenenden am größten. An allen Freitagen des Jahres 2016 zählte der ADAC etwa 300 Warnmeldungen, an den Samstagen 380. Spitzenreiter unter den Wochentagen waren die Sonntage mit 450 Warnungen. Eine auffällige Häufung von Meldungen zeigte sich dabei zwischen Samstagabend und dem frühen Sonntagmorgen. An den anderen Wochentagen summierten sich die Warnmeldungen vor Falschfahrern auf jeweils 250.

Übers Jahr gesehen registrierte der Autoclub einen deutlichen Anstieg der Meldungen während der Sommermonate. Die wenigsten Warnungen gab es im Frühjahr. Besonders viele Meldungen wurden für Strecken in Nordrhein-Westfalen ausgestrahlt, gefolgt von Bayern und Niedersachsen. Bezogen auf die Länge des Autobahnnetzes liegen jedoch die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen an der Spitze der Falschfahrermeldungen. Dies liegt vermutlich an der höheren Anschlussstellendichte der meist kurzen Stadt- und Zubringerautobahnen.

Der ADAC empfiehlt, die Beschilderung und Markierung aller Autobahnauffahrten regelmäßig auf ihre Sichtbarkeit und Begreifbarkeit zu überprüfen. Dies gelte vor allem für die Nachtstunden. Dies könne einen Beitrag dazu leisten, versehentliche Falschfahrten zu vermeiden.

Zum Thema:

Richtiges Verhalten bei Falschfahrern Pro Jahr ereignen sich in Deutschland etwa 80 Unfälle wegen Geisterfahrern. Zwischen 2009 und 2014 kamen im Schnitt 19 Menschen pro Jahr bei solchen Unfällen ums Leben. Sobald über Radio oder Navigationssystem ein Geisterfahrer gemeldet wird, sollte man - die Geschwindigkeit verringern - die Warnblinker einschalten - auf den äußeren rechten Fahrstreifen fahren - nicht überholen - ausreichend Abstand zum Vordermann halten - gegebenenfalls den nächsten Parkplatz ansteuern - von der Autobahn abfahren - den Seitenstreifen im Auge behalten, um notfalls dorthin ausweichen zu können.

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