Mit Kurznachrichtendiensten kann man auch telefonieren

Hannover · Anrufe ins Ausland oder in andere Mobilfunknetze können sehr teuer werden. Abhilfe können Messenger-Apps schaffen.

 Mit Messenger-Apps kann man mittlerweile auch telefonieren. Foto: dpa

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Besonders bei längeren Gesprächen über Kurznachrichtendienste kann das ewige Tippen nerven. Viele Messenger-Apps wie Signal, Wire, Whats-app, Messenger oder Skype bieten daher mittlerweile auch die Möglichkeit, über die App mit anderen zu telefonieren. Die Übertragung der Gespräche findet dann über das Internet statt.

Wer über die Apps telefoniert, kann sich daher beispielsweise die Gebühren für Auslandsgespräche oder Anrufe in andere Netze sparen. Nutzer bezahlen stattdessen mit ihrem im Handyvertrag festgelegten Datenvolumen. Wer öfter über die App telefonieren möchte, sollte daher einen Vertrag mit ausreichendem Internetkontingent haben. Ein Gigabyte pro Monat sollte es schon sein, rät die Fachzeitschrift c't. Denn der Datenverbrauch kann mitunter sehr hoch sein: Zwischen 20 und 40 Megabyte pro Stunde wurden in einem Test mit acht verschiedenen Apps gemessen. Zum Vergleich: Wer mit einer Messenger-App schreibt, verbraucht durchschnittlich nur ein Megabyte im Monat.

Von zu Hause aus kann man natürlich auch einfach über WLAN mit den Apps telefonieren, die zugrunde liegende Technologie wird auch als Voice over IP bezeichnet. Das funktionierte im c't-Test gut, lediglich der Aufbau der Verbindung brauchte teilweise einige Sekunden.

Damit man nicht unterwegs unerwünschte Anrufe über eine App bekommt, lässt sich deren Zugang zum Mobilfunknetz einschränken. Apple-Nutzer finden diesen Menüpunkt in den Einstellungen des Gerätes unter "Mobiles Netz". Wer ein Android-Handy verwendet, findet die Option ebenfalls in den Einstellungen unter "Datennutzung durch Apps".

In Gegenden mit schlechter Netzabdeckung leidet die Übertragung via App allerdings deutlich stärker als bei normalen Mobilfunkanrufen. Dadurch kann die Verzögerung im Gespräch so groß werden, dass sich Gesprächspartner gegenseitig ins Wort fallen. Darüber hinaus reißen die Verbindungen laut c't oft ab, wenn man von einem Bereich des Netzes in einen anderen wechselt.

Generell ist die Auswahl der Gesprächsteilnehmer eingeschränkt: Apples Facetime funktioniert nur mit Apple-Geräten, Wire, Signal, Whatsapp und Co. nur mit Gesprächspartnern, die die gleiche App verwenden. Die Programme verbrauchen allerdings recht wenig Speicherplatz, sodass auf gängigen Smartphones leicht mehrere installiert werden können.

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