Großer Schutz für kleines Geld

Frankfurt · Wer seine Daten vor dem Zugriff Fremder schützen will, kann sie verschlüsseln. Das klingt schwieriger als es ist. Windows bietet dazu einige Möglichkeiten. Zudem gibt es kostenlose spezielle Verschlüsselungssoftware.

 Mit einem USB-Stick können Daten problemlos überallhin mitgenommen werden. Wer private Dokumente und Bilder auf dem Gerät verschlüsselt, schützt sie vor unberechtigtem Zugriff. Foto: Fotolia

Mit einem USB-Stick können Daten problemlos überallhin mitgenommen werden. Wer private Dokumente und Bilder auf dem Gerät verschlüsselt, schützt sie vor unberechtigtem Zugriff. Foto: Fotolia

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Viele haben auf ihrem Laptop, auf einem USB-Stick oder einer externen Festplatte private Daten gespeichert, die niemand anderes in die Hände bekommen soll. Das können private Fotos sein, Unterlagen zur Steuererklärung oder Dokumente vom Arzt. Wenn ein Gerät verlorengeht oder gestohlen wird, haben Fremde Zugriff auf die sensiblen Daten. Wer das verhindern will, kann sie für den Fall der Fälle verschlüsseln.

Sicherheit für den USB-Stick

Private Dateien vor dem Zugriff ungebetener Nutzer zu schützen, ist einfacher als viele glauben. Einige Programme, etwa Word oder LibreOffice, bieten beim Speichern einer Datei bereits an, diese mit einem Passwort zu schützen. Das geht auch nachträglich über die Eigenschaften der Datei. Wer gleich mehrere Dokumente oder Ordner schützen will, könne sie in ein kodiertes Archiv packen, sagt Ronald Eikenberg vom IT-Magazin c't. Das geht mit Programmen von Windows oder über kostenlose Komprimierungsprogramme wie 7-Zip, WinZip oder WinRAR.

Noch mehr Möglichkeiten bieten spezielle Verschlüsselungsprogramme. Die sind in der Regel ebenfalls schnell eingerichtet. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik empfiehlt für Windows GPG4Win, das auf der Webseite gpg4win.de heruntergeladen werden kann. Aber nicht nur Dateien und Ordner lassen sich verschlüsseln, das geht auch mit kompletten USB-Sticks oder Festplatten . "Das ist etwa für Laptops sinnvoll", sagt Michael Herfert vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) in Darmstadt. Werde ein Gerät mit kodierter Festplatte gestohlen, könne der Dieb damit nichts anfangen. Ein Windows-Passwort reiche hingegen nicht aus, sagt Eikenberg. Das sei nur ein einfacher Zugriffsschutz. Das Passwort könne leicht zurückgesetzt werden.

Zum Schutz ganzer Festplatten gibt es beispielsweise das Microsoft-Programm BitLocker, das in den Pro- und Enterprise-Versionen der neueren Windows-Versionen ab 7 enthalten ist. Außerdem bieten Programme wie Truecrypt, Veracrypt und DiskCryptor die Möglichkeit, private Daten mit dieser Technik zu sichern. Damit können auch externe Festplatten und USB-Sticks verschlüsselt werden. Veracrypt ist sehr flexibel, verlangt aber eine gewisse Einarbeitung. Die Handhabung von DiskCryptor ist einfacher.

Nicht vergessen sollte man beim Schutz der Daten die im Internet abgelegten Dateien , die in Cloud-Speichern wie beispielsweise Dropbox, Google Drive oder Microsoft OneDrive lagern. Auch da sei eine Verschlüsselung sinnvoll, sagt Eikenberg. Zum einen könnten Dateien vom Betreiber mitgelesen werden, zum anderen schütze die Kodierung vor Missbrauch, falls das Konto gehackt werden sollte. Verschlüsselung für Cloud-Speicher bieten Programme wie Boxcryptor oder auch WinZip.

Passwort ist entscheidend

Wie gut der Schutz ist, hängt allerdings auch entscheidend von der Qualität des Passworts ab, erklärt Michael Herfert vom Fraunhofer-Institut. Passwörter sollten nicht zu kurz sein, zehn bis zwölf Zeichen mindestens, rät Eikenberg. Und sie sollten Sonderzeichen enthalten. Wer Verschlüsselung nur gelegentlich nutzt, sollte jedoch aufpassen, dass Passwort und Schlüssel nicht vergessen werden. Wenn das gewählte Kennwort weg ist, komm der Nutzer in der Regel nicht mehr an die Daten ran.

gpg4win.de

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