Ringertalente zahlen Lehrgeld

Riegelsberg. Den Samstag seines 16. Geburtstages wird Etienne Kinsinger wohl so schnell nicht vergessen. Es war gegen 19.45 Uhr in der Sporthalle der Lindenschule, als das Ringertalent die Matte betrat, um seinen Kampf zu absolvieren. Der Spezialist des klassischen Stils für die Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm war erst vor der Saison von Köllerbach nach Riegelsberg gewechselt

Riegelsberg. Den Samstag seines 16. Geburtstages wird Etienne Kinsinger wohl so schnell nicht vergessen. Es war gegen 19.45 Uhr in der Sporthalle der Lindenschule, als das Ringertalent die Matte betrat, um seinen Kampf zu absolvieren. Der Spezialist des klassischen Stils für die Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm war erst vor der Saison von Köllerbach nach Riegelsberg gewechselt. Das hieß: Er musste an diesem Abend seines Ehrentages erstmals vor 150 erwartungsvollen Zuschauern und vor den Augen von Mutter, Vater und Großmutter sein Können im harten Alltag der 2. Bundesliga beweisen.Ihm gegenüber stand mit Marian Stoica ein erfahrener und mit allen Wassern der Ringertechnik gewaschener Rumäne, der auch schon international in Erscheinung trat. Und Kinsinger ging gleich ohne Scheu ans Werk, wehrte erste Angriffe ab und suchte den Weg unter die Arme des Gegners. Dann ging alles ganz schnell: Er fing eine Attacke des Freiburgers ab, kam in die Oberlage und führte 2:0.

Nach der Pflicht ließ Kinsinger in den folgenden beiden Runden die Kür folgen. Unter Szenenapplaus führte er seinen Gegner regelrecht vor und gewann mit technischer Überlegenheit - lang anhaltender Beifall war sein Lohn.

Die Glanztat des Neu-Riegelsbergers reichte aber nicht aus, um die ohne Schwergewichtler angereisten Gäste in die Knie zu zwingen. Es half auch nichts, dass Andreas Skodawessely gegen den Freiburger Leistungsträger Lukas Schöffler über sich hinauswuchs und am Ende vier Punkte kassierte. Auch nicht, dass Sezer Karmadja gegen Urs Gebler nach fünf harten Runden mit 3:2 der dritte Sieg für die Köllertaler gelang. Denn Riegelsbergs Nico Hecht ließ sich von Johannes Reh überraschen, auch Kevin Müller und Sebastian Janowski stemmten sich vergeblich gegen die Übermacht ihrer Kontrahenten. Die anderen Riegelsberger Talente Muhammed Yeter, Kevin Bredy und Gennadij Cudinovic waren trotz hoffnungsvoller Ansätze gegen erfahrene Gegner noch überfordert.

Freistiltrainer Edgar Paulus gab sich etwas enttäuscht über einige Punktverluste, meinte am Ende jedoch: "Wir haben uns gegen den hohen Favoriten achtbar geschlagen, konnten aber ohne unseren WM-Teilnehmer Marc-Antonio von Tugginer nicht mehr erreichen. Freiburg ist eben eine Spitzenmannschaft." Am kommenden Samstag, 19.30 Uhr, hat der KV Riegelsberg erneut einen Heimkampf, wenn der ASV Hüttigweiler zum Saarderby in die Lindenschule kommt. "Wir haben uns gegen den hohen Favoriten achtbar geschlagen."

Freistiltrainer Edgar Paulus

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