Kugel-Eis zum gleichen Preis

Völklingen/Großrosseln · Seit zwei oder auch drei Jahren halten die Betreiber von Eissalons in der Region den Kugelpreis konstant. Dabei müssen sie, um im Wettbewerb mithalten zu können, zur Saison immer etwas Neues kreieren.

 Hmm, wie lecker: Mit großem Genuss verzehren Karla (10), Lea (3) und Ela (10, von links) ihr Eis auf dem Adolph-Kolping-Platz. Die Geschmacksfavoriten waren Melone und Schlumpf. Foto: fertsch

Hmm, wie lecker: Mit großem Genuss verzehren Karla (10), Lea (3) und Ela (10, von links) ihr Eis auf dem Adolph-Kolping-Platz. Die Geschmacksfavoriten waren Melone und Schlumpf. Foto: fertsch

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Es passiert nicht oft, aber manchmal hört ein Eismacher auch auf die Politik. "Mach' doch mal ein Quetsche-Eis", sagte die Ludweiler Ortsvorsteherin Christiane Blatt zu Pasquale Da Ros, seit 38 Jahren mit dem Eiscafé Venezia im Warndtort ansässig. Anlass war das runde Jubiläum der Kirmes im September vorigen Jahres. "Zuerst habe ich gedacht: Was soll denn das? Dann habe ich das Eis gemacht. Die Leute schwören darauf", stellte er zu seiner Verblüffung fest. Und so erweiterte er auch die Eisbecher-Karte um den Zwetsche-Cup. Seit 1. März ist Da Ros wieder da. 22 Sorten Eis stehen bereits auf der Karte. "Ab morgen dann auch wieder frisches Zwetsche-Eis. Die Kunden haben schon nachgefragt", berichtet Da Ros. Für die eher konservativen Ludweiler, die sonst nach Vanilleeis, Schokolade, Nuss verlangen - allenfalls noch Cookie und Pralinone - eine geradezu waghalsige Variante. Die gute Nachricht für Leckermäuler: Bei Da Ros wie auch in anderen Eissalons der Region bleibt der Kugel-Preis konstant. Da Ros hatte vor drei Jahren auf 80 Cent erhöht.

Bei Tiziani in der Völklinger Poststraße kostet die Kugel zum Mitnehmen 60 Cent, bei Verzehr im Eiscafé 70 Cent. "Zu wenig", findet Wanda Costantin, ebenso wie Sohn Simone Pra Mio. "Erhöht wird nicht", setzte sich das Familienoberhaupt auch für diese Saison mit seiner Preispolitik durch. Täglich steht der Senior im Eislabor im Souterrain, stellt das frische Eis an den Spezialmaschinen her. 27 Sorten sind es bereits. Auch vier Sorten Diäteis bietet die Familie an. Nur das Reis-Eis, vergangenen Sommer noch im Angebot, ist verschwunden. "Zuletzt wollte es keiner mehr, ebenso wie Kiwi oder Apfel", berichtet Costantin. Eine Reverenz an die neumodische Zeit sei das Waldmeister-Eis, "schön grün", meint Wanda Costantin. Cola- oder Kaugummi-Eis sei auch gefragt, biete man aber nicht an, denn die Sorten sind nicht mit reinen Naturprodukten herzustellen.

Für ihre Kunden von morgen, wie Andrea Cargnelutti vom Eiscafé Via Veneto in der Völklinger Marktstraße es ausdrückt, haben sie und ihr Mann Renato eine extra Kinderkarte kreiert. "Die Kids lieben sie", berichtet die Chefin. Auch die neue Sommerkarte, seit einer Woche in Umlauf, hat die Familie selbst fotografiert, gedruckt und laminiert. 80 Cent kostet auch hier die Kugel, "das dritte Jahr", sagt Cargnelutti. Einzelne Eisbecher sind um zehn bis 20 Cent teurer geworden. 30 Becher umfasst das Sortiment. Stolz ist das Ehepaar auf die Qualität seiner Erzeugnisse: "Alles von Hand gemacht." Das Fruchteis komme ohne Pasten aus, ist "fettfrei, lactosefrei, glutenfrei und vegan" und komme auch gut bei kleinen Patienten der benachbarten Kinderarztpraxis an, selbst wenn die allergiegeplagt sind.

Mit 19 Sorten ist Maria Squillante mit ihrem Dolomiti-Eiscafé in Großrosseln in die Saison gestartet. Auch hier bleibt der Kugelpreis bei 80 Cent, seit 2012. Neue Chefs hat der Eissalon Europa in Völklingen, Giuseppe Rechichi und sein Bruder Antonio. Auch hier kostet die Kugel 80 Cent. 28 Sorten warten auf die Kunden. Neu sei das Schlumpfeis auf der Karte, meint das Duo. Bleibt noch das Eiscafé Italia in Geislautern. Wir treffen den neuen Pächter - aber der hat vor lauter Putzstress keine Zeit, über seine Angebote zu berichten.

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