Zweirad-Fan mit großer Liebe zum Detail

Dudweiler · Aus Schrott wieder funktionstüchtige Zweiräder zu machen, ist das große Hobby von Roger Brenner. Regelrecht überredet dazu hat ihn seine Ehefrau, wie er der SZ verriet.

 Roger Brenner bastelt an einer Vespa von 1959, daneben ein restaurierter Roller von 1965. Foto: Becker&Bredel

Roger Brenner bastelt an einer Vespa von 1959, daneben ein restaurierter Roller von 1965. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

In einer Garage in Lockweiler bei Wadern gammelte eine Vespa seit 30 Jahren vor sich hin, bis sie Roger Brenner aus Dudweiler in die Hände bekam. Der frühpensionierte Kfz-Elektroniker und Lackierer nahm sich des Zweirad-Oldtimers aus dem Jahr 1959 an und hat ihn inzwischen komplett zerlegt und die Blechteile abgeschliffen. So fehlt ihr jetzt zwar der Glanz der späten fünfziger Jahre, doch der soll bald zurückkommen.

Mit einem Jahr Tüftelei rechnet der Dudweiler, der es liebt, aus Schrott wieder gangbare Fahrzeuge zu machen. Eine Vespa hat er schon hergerichtet, einen Traktor auch und zwei Mofas. Der 61-Jährige sitzt dann in seiner Garage, stellt die alten Vespa-Teile auf eine Wäschetrommel, die als Stativ dient, und arbeitet mit viel Liebe daran, die alte Vespa wieder gangbar zu machen. "Die Maschine war total verzogen. Jetzt hat sie neue Bodenbleche und bekommt ein neues Lenklager und einen Austauschmotor, den ich in Bonn abholen werde. Außerdem bekommt sie eine spezielle Lackierung, die aber eine Überraschung sein wird. Dazu verrate ich noch nichts", sagt er.

Bei der Intermoto-Messe hatte er das Skelett seiner Vespa auf dem Saarbrücker Messegelände in diesem Jahr ausgestellt, bei der nächsten Messe 2015 will er die aufpolierte und generalüberholte Maschine präsentieren, wenn nichts dazwischenkommt.

Übung hat er ja schon, denn seine erste Restauration mit einer 1965er Vespa ist ihm gut gelungen. Eineinhalb Jahre arbeitete er an dieser, die er in Herrensohr in einer Garage entdeckt hatte. Diese Vespa 125 bekam einen neuen Kabelbaum, neue Züge, neue Reifen, eine Hohlraumversiegelung und neuen Lack und selbstverständlich eine umfangreiche Motor-Revision.

"Der Elversberger Vespa-Club verschaffte mir wichtige Kontakte, um die Teile zu bekommen. Daher nehme ich seit zehn Jahren auch immer an deren Clubtreffen teil, obwohl ich selbst dem Vespa-Veteranen-Club Deutschland angehöre, der in unserer Region nur acht Mitglieder hat", sagt er. Auch der Club war bei der Intermoto-Messe im Frühjahr vertreten, Vespa-Freunde aus ganz Deutschland trafen sich da zum Fachsimpeln. Brenner war dabei und holte sich Tipps für seine eigene Arbeit.

Stolz ist er, dass seine Maschinen wieder zuverlässig laufen und wie neu aussehen. Dabei hatte er erst gegen Ende seines Berufslebens die Freude an den Zweirädern neu entdeckt. In der Jugendzeit hatte er ein Mofa, dann kam das erste eigene Auto, das ihm wichtiger war. "Irgendwann sagte ich meiner Frau, ich würde gerne mal wieder auf zwei Rädern fahren, und sie antworte, ich solle es doch machen", beschreibt er. "Sie hat mich regelrecht überredet."

Und nun schraubt er mehr, als er fährt, und verbringt seine Stunden in der Garage, um jedes Teilchen der alten Vespa von 1959 wieder zur Geltung zu bringen. Dass ihm das gelingen wird, ist er sich sicher.

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