Jagdszenen im Stadtbezirk

Dudweiler. Dudweiler hat eine Fußgängerzone - sollte man meinen. Dort ist vor allem an den Tagen des Wochenmarktes viel los. Es gibt noch eine Reihe guter Geschäfte, die von den Kunden auch gerne angesteuert werden

Dudweiler. Dudweiler hat eine Fußgängerzone - sollte man meinen. Dort ist vor allem an den Tagen des Wochenmarktes viel los. Es gibt noch eine Reihe guter Geschäfte, die von den Kunden auch gerne angesteuert werden.Kürzlich an einem Dienstagmorgen, als man draußen vorm Eiscafé Arnoldo sitzen und sich ins Gespräch mit anderen Dudweiler Bürgern vertiefen konnte, ging es los: Reihenweise kamen da die Autos von der Trierer Straße her in die Flaniermeile eingefahren. Manch ein Mensch hinterm Lenkrad sah sich etwas verstohlen um - vermutlich nach einem Ordnungshüter in Uniform - und fuhr dann ungehindert weiter. Es war offenkundig niemand da, der das verbotswidrige Treiben hätte unterbinden können.

Da sah man junge Mütter, die den Kinderwagen eilig zur Seite zogen, Senioren, die ihre rollenden Einkaufswägelchen und sich selbst aus der "Schusslinie" brachten und andere Leute, die teils ratlos, teils fassungslos den Fahrzeugen hinterher schauten. "Jagdszenen im Stadtbezirk" könnte man das Szenario überschreiben.

Bereits im August stand die vielbefahrene Fußgängerzone im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Da nämlich war Oberbürgermeisterin Charlotte Britz auf Sommertour in Dudweiler (SZ vom 19. August). Sie bekam den Unmut der Bürger über die unhaltbaren Zustände zu spüren. "Dies ist ein Thema der Rücksichtslosigkeit. Eigentlich muss das Straßenschild reichen, damit niemand in die Fußgängerzone einfährt", meinte Britz. Damals versprach sie unangekündigte Kontrollen.

Die Dudweiler Fußgängerzone krankt daran, dass sie gar keine ist. Weil mal wieder - oder immer noch - die versenkbaren Poller, die die Einfahrt von Unbefugten unterbinden könnten, kaputt sind. Das wird auch regelmäßig von der Bezirksverwaltung beklagt.

Bezirksbürgermeister Walter Rodermann konnte allerdings gestern mit einer erfreulichen Nachricht aufwarten. Noch in dieser Woche, so informiert er die Öffentlichkeit, sollen die Poller wieder funktionieren. Und zwar mit neuer Technik. Die alte sei einfach zu anfällig gewesen. Also scheint sich die Verwaltung noch nicht abgefunden zu haben mit Zuständen, die von Bürgern im Gespräch mit unserer Zeitung heftig beklagt werden. Im Übrigen teilte Rodermann am Montag auf SZ-Nachfrage auch mit, dass in letzter Zeit sehr wohl der ruhende als auch der ein- und ausfahrende Verkehr in der Fußgängerzone überprüft worden sei. Und zwar zuletzt am 13. (Dienstag) als auch am 16. September (Freitag).

Bleibt für die Zukunft zu hoffen, dass nach Installation funktionierender Poller die Fußgänger nicht mehr wie die Hasen übers Pflaster springen müssen - wenn das nächste Fahrzeug sie in der vermeintlich "autofreien" Zone wegscheucht. "Die alte Technik war einfach zu anfällig."

Bezirks-

bürgermeister

Walter Rodermann

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