Kunden glücklich machen

St. Wendel. "Loyalität ist das größte Kapital der Unternehmen und die schärfste Waffe der Kunden. Menschen kaufen keine Produkte, sondern Problemlösungen und gute Gefühle. Geldscheine sind Stimmzettel." Anne Schüller stellte mit ihren Thesen beim 20. St

St. Wendel. "Loyalität ist das größte Kapital der Unternehmen und die schärfste Waffe der Kunden. Menschen kaufen keine Produkte, sondern Problemlösungen und gute Gefühle. Geldscheine sind Stimmzettel." Anne Schüller stellte mit ihren Thesen beim 20. St. Wendeler Wirtschaftstag zwar die Verkaufswelt nicht komplett auf den Kopf, sie verstand es aber gekonnt, ihren über 500 Zuhörer einleuchtend zu machen, dass Kaufen und Verkaufen weit mehr ist, als der vordergründige Austausch von Geld gegen Ware. Dass Verkäufer mehr tun müssen, als Ware oder Dienstleistung anzubieten. Der Kunde von heute sei gut informiert und, als Folge des großen und vielfältigen Angebotes, ein flüchtiger Kunde. Diesen Kunden auf Dauer für das Unternehmen zu gewinnen, ihn soweit zu überzeugen, dass er das Unternehmen empfiehlt, sieht die Managementberaterin als Königsweg. Kunden mittels Karten, Prämien oder Rabatte an das Unternehmen zu binden ist für Schüller nur die zweitbeste und vor allem viel zu teuere Möglichkeit. Sie verpflichtet den Kunden.Schüller setzt auf Loyalität, die freiwillige Entscheidung des Kunden, einem Unternehmen die Treue zu halten. Auch diese Loyalität "gibt es nicht umsonst, die muss erarbeitet werden". "Gehirn statt Budget" sei dabei gefragt, viel, viel Kreativität, um Kunden zu überraschen, zu begeistern, ihre Herzen zu gewinnen, ihnen beim Kauf Glücksmomente zu ermöglichen.

Kunden "loyalisieren", sie zu treuen Kunden zu machen, das könnten nur Mitarbeiter, die im Unternehmen selbst Loyalität erfahren. Denn "so, wie die Mitarbeiter von ihrem Chef behandelt werden, so behandeln diese die Kunden". Schüler hat dafür den Ausdruck "lachendes Unternehmen" geprägt, Unternehmen mit einem gesunden Betriebsklima mit loyalen Chefs und loyalen Mitarbeitern, deren Kreativität gefragt und gefördert wird. Mitarbeiter lachender Unternehmen schafften es, Kunden als Immer-wieder-Käufer und aktive, positive Weiterempfehler zu gewinnen. "Wir leben in einer Empfehlungsgesellschaft", unterstreicht Schüller die nicht zu überschätzende Bedeutung positiver Empfehler für den Erfolg eines Unternehmens. Denn 90 Prozent der Menschen vertrauten den Empfehlungen aus ihrem persönlichen Umfeld und immerhin schon 70 Prozent den Empfehlungen im Internet.

Loyale Kunden seien nicht nur Empfehler, sondern auch Berater. Wer seinen Kunden gezielte, auf den Punkt kommende Fragen stelle, der könne viel über sein Unternehmen erfahren und erkennen, wie er es weiterentwickeln muss. Der erfahre, wie er seinen Kunden auch in Zukunft Glückmomente ermöglicht und damit im harten Wettbewerb weiter erfolgreich bleibt. Mit einem kurzen Überblick über die überdurchschnittlich gute wirtschaftliche Situation im Landkreis St. Wendel eröffnete Landrat Udo Recktenwald den 20. Wirtschaftstag. Ausdrücklich dankte er den Unternehmen, die mit Loyalität zu ihren Mitarbeitern und zur Region Grundlage des Erfolges sein. Sparkassendirektor Josef Alles leitete die abschließende Diskussionrunde. Der Referentin dankte er unter Applaus der Zuhörer für ihre informativen und allzeit unterhaltsamen Ausführungen.

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