Weniger Zuschüsse für Fußball- und Schützenvereine

Nalbach. Der Haushalt der Gemeinde Nalbach weist 2011 ein Defizit von 1,6 Millionen Euro auf. Zwar kann das noch durch die Ausgleichsrücklage abgefedert werden, für das kommende Jahr bleiben aber dann nur noch 600 000 Euro übrig, um das erwartete Defizit auszugleichen (wir berichteten). Doch das wird nicht reichen

Nalbach. Der Haushalt der Gemeinde Nalbach weist 2011 ein Defizit von 1,6 Millionen Euro auf. Zwar kann das noch durch die Ausgleichsrücklage abgefedert werden, für das kommende Jahr bleiben aber dann nur noch 600 000 Euro übrig, um das erwartete Defizit auszugleichen (wir berichteten).Doch das wird nicht reichen. Die Gemeinde muss vielleicht schon nächstes Jahr das Eigenkapital angreifen oder sich schnell höher verschulden.

Derzeitiger Schuldenstand: rund 5,86 Millionen Euro. Eine niedrige Summe im Vergleich zu anderen Kommunen im Kreis wie Schwalbach (42 Millionen bis Jahresende) oder Bous (18 Millionen Ende 2010). Dennoch müsse die Gemeinde sparen, findet Bürgermeister Patrik Lauer.

Gemeinde will Defizit senken

Denn vor allem will Lauer eins nicht: dass seine Gemeinde Haushaltssicherungs-Kommune wird. 40 von 52 saarländischen Kommunen wurden von der Kommunalaufsicht bereits als Haushaltssicherungs-Kommunen eingestuft. Das heißt, sie greifen jährlich mehr als fünf Prozent ihres Eigenkapitals an, um ihr Haushaltsdefizit auszugleichen. "Das bedeutet, dass die Kommunalaufsicht sagen kann, was und wo gespart werden muss", erläutert Lauer. Nalbach gehöre zum Glück noch nicht dazu. Bis 2014 will die Gemeinde das jährliche Defizit sogar auf rund 900 000 Euro senken. Und das Eigenkapital soll nicht mehr als um 3,6 Prozent pro Jahr angetastet werden. "Dafür müssen wir aber sehr sparen", betont Lauer erneut.

Zuschüsse für Vereine gesenkt

"Bei der Kinder- und Jugendförderung haben wir alle freiwilligen Leistungen behalten", nennt Bürgermeister Lauer die Priorität. So bekommen etwa Vereine pro betreutem Kind einen Zuschuss. Auch die Gebührenfreiheit für Kinder und Jugendliche in den Hallen bleibt bestehen.

Eingeschränkt hat der Gemeinderat am Donnerstag dagegen die Zuschüsse für die Bewirtschaftungskosten von Fußball- und Schützenvereinen. Sie bekommen jetzt statt Zweidrittel nur noch ein Drittel der Kosten erstattet. Mittelfristig sollen diese Subventionen ganz wegfallen.

"Das machen wir nicht gerne, aber irgendwo müssen wir sparen", betont Lauer. Auch sein eigener Etat sei von 11 000 auf 9000 Euro gekürzt worden. Lauer: "Ich wollte mit gutem Beispiel vorangehen." Dass er den Sparkurs nicht ewig halten kann, weiß der Verwaltungschef. Ein Ziel hat Lauer aber: "Ich will, dass Nalbach zu den letzten fünf Kommunen gehört, die untergehen." dög

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