Schülerin singt gegen Gewalt und Rassismus

Fraulautern. Als Viviana Milioti im Dezember zum Casting in den Saarbrücker Rathausfestsaal ging, ahnte sie noch nicht, dass sie sich drei Monate später in einem Musikvideo wiederfinden würde. Burkhard Jellonnek hatte die Idee zu einem Song, der für eine "Schule ohne Rassismus" stehen sollte

 Viviana Milioti hat italienische Wurzeln. Foto: Selina Semeraro

Viviana Milioti hat italienische Wurzeln. Foto: Selina Semeraro

Fraulautern. Als Viviana Milioti im Dezember zum Casting in den Saarbrücker Rathausfestsaal ging, ahnte sie noch nicht, dass sie sich drei Monate später in einem Musikvideo wiederfinden würde. Burkhard Jellonnek hatte die Idee zu einem Song, der für eine "Schule ohne Rassismus" stehen sollte. Musical-Komponist Frank Nimsgern produzierte den Song mit dem Text von Sängerin Aino Laos.Was ihnen dann noch fehlte, waren junge, begeisterte Schüler, die für das Motto und gegen Gewalt und Rassismus an Schulen standen.

Der Song heißt "Farbenblind"

Eine von den zwölf Auserwählten war die 15-jährige Viviana Milioti aus Fraulautern. Bei dem Casting überzeugte sie die Jury so, dass sie eine der fünf Solistenrollen bekam. Im März stand der Videodreh zu dem Song "Farbenblind" an. Acht Stunden lang standen die zwölf Schüler vor der Kamera. "Es war zwar anstrengend, aber es hat auch einen Riesenspaß gemacht. Alles war sehr professionell", erzählt die Schülerin. Ihre Premiere mit dem Song feierten die Schüler im April im Rahmen des zweiten Landestreffens der Arbeitskammer in Kirkel.

Seither folgten einige Termine vor großem Publikum. Besonders gut erinnert sich die Schülerin an den Auftritt auf dem Betzenberg. Dort sang das Ensemble bei einem Bundesligaspiel des 1. FC Kaiserslautern. Die perfekte Möglichkeit, die Botschaft ihres Songs in die Welt zu tragen, wie Viviana erklärt: "Wo kann man eine Message besser überbringen, als in einem Fußballstadion vor 50 000 Menschen?"

In "Farbenblind" singen die zwölf Schüler davon, dass man die Farben anderer Menschen sehen soll, weil alle verschieden sind. Wenn Viviana von dem Inhalt des Liedtextes erzählt, wird deutlich, dass sie voll und ganz hinter der Idee von "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" (SOR-SMC) steht. Deshalb engagiert sie sich auch an ihrer Schule, dem Robert-Schuman-Gymnasium Saarlouis, dafür, dass das Gymnasium auch den Titel einer SOR-SMC bekommt. Sie sammelt Unterschriften von Schülern, denn eine Auflage für den Titel SOR-SMC ist, dass dafür 70 Prozent der Schüler auf einer Liste unterschreiben.

"Es ist positiver Stress"

Warum sich Viviana so engagiert, verrät schon ihr Name. Sie hat italienische Wurzeln und ist zweisprachig erzogen. Deshalb bewarb sie sich auch bei dem italienischen Gesangswettbewerb "Io canto" (ich singe) in Pisa - ein Casting für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre. Bei der deutschen Castingshow "Das Supertalent" hat sie im Juni vorgesungen. Dort hat sie es in die nächste Runde geschafft.

Auf die Frage, ob das nicht alles zu viel für sie werde, kann Viviana nur lächeln. "Es ist positiver Stress. Natürlich muss ich mich am Wochenende hinsetzen und den versäumten Stoff nachholen. Aber ich weiß, wofür ich das mache. Musik ist mein Leben."

Wer sich von Vivianas Talent überzeugen möchte, findet das Musikvideo unter www. youtube.com mit dem Stichwort "Farbenblind - Song gegen Rassismus" und ihren eigenen Videochannel unter

youtube.com/VivianaM96

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