Prostitution in und um Trier nimmt zu

Trier · Die Region Trier scheint für die überwiegend aus Osteuropa stammenden Sexarbeiterinnen ein beliebtes Pflaster zu sein. Insidern zufolge ist das Angebot insbesondere in der Stadt Trier in den vergangenen zwei bis drei Jahren explodiert – erscheint den Frauen die Nähe zu Luxemburg und Frankreich doch finanziell vielversprechend.



Ein Prozess, der auch für Einheimische erkennbar ist. Weil immer neue Betriebe hinzukommen - wie ein Flatratebordell. Und, weil das Gewerbe sichtbarer wird: Normale Wohnhäuser dienen als Bordell und der seit 2011 existierende Straßenstrich wächst zunehmend über die Grenzen Triers hinaus. Die Sorge, dass die Entwicklung Menschenhändler, Zuhälter und andere Kriminelle mit sich bringt, treibt zwar auch die Prostituierten um. Die aktuelle Kriminalstatistik gibt darauf allerdings keinen Hinweis.

Mit dem Boom kommen auch sexuell übertragbare Krankheiten. Die Trierer Frauenrechtlerin Florence Humbert prangert an, dass immer mehr Freier Sex ohne Kondom verlangen. Das Gesundheitsamt in Trier reagiert mit einem neuen Angebot: kostenlosen und auf Wunsch anonymen gynäkologische Untersuchungen, Beratung und Präventionsarbeit. Obwohl erst 30 Prostituierte das Angebot genutzt haben, hat die zuständige Gynäkologin Barbara Noldin-Bretz bei ihnen bereits diverse sexuell übertragbare Krankheiten diagnostiziert, darunter Syphilis, Hepatitis oder Chlamydien. Bis die erste HIV-Diagnose kommt, ist es ihrer Ansicht nach nur eine Frage der Zeit.

Auch im Saarland sind nach Einschätzung der Saar-Kripo deutlich mehr Prostituierte tätig: Die Zahl der Prostituierten stieg hier von rund 1500 bis 1700 (2010) auf 1700 bis 2000 (2012).

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