Maskierte überfallen mit gezückter Pistole Juwelierladen

Merzig. Die Kundin, die ihr einen Armreif entgegenhält, hat die volle Aufmerksamkeit von Inhaberin Petra Schmidt. Wenige Stunden nach dem Raubüberfall hat der Familienbetrieb am Seffersbach wieder geöffnet, konzentrieren sich die Goldschmiedin und Mutter Gerda Reinert wieder voll auf ihre Kunden

 Unbekannte haben gestern Morgen diesen Juwelierladen am Seffersbach in Merzig überfallen. Foto: Rolf Ruppenthal

Unbekannte haben gestern Morgen diesen Juwelierladen am Seffersbach in Merzig überfallen. Foto: Rolf Ruppenthal

Merzig. Die Kundin, die ihr einen Armreif entgegenhält, hat die volle Aufmerksamkeit von Inhaberin Petra Schmidt. Wenige Stunden nach dem Raubüberfall hat der Familienbetrieb am Seffersbach wieder geöffnet, konzentrieren sich die Goldschmiedin und Mutter Gerda Reinert wieder voll auf ihre Kunden. "Ich bin nur froh, dass ihr nichts passiert und niemand zu Schaden gekommen ist", atmet die Seniorchefin erleichtert auf, während die Tochter den Schock noch überwinden muss. Fahnder des Kriminaldienstes Saarbrücken haben die Suche nach den Tätern aufgenommen."Ich stand am Schreibtisch zwischen Laden und Werkstatt - die Tür des Geschäftes im Blick", berichtet Petra Schmidt. "Kurz vor neun Uhr haben drei Männer - ganz in Schwarz gekleidet und Sturmmasken über die Gesichter gezogen - den Laden betreten.

Einer hat mir die Pistole unter die Nase gehalten und mich aufgefordert, ruhig zu bleiben" - der einzige Satz, den sie von den bislang Unbekannten hören sollte. "Der Mann hat in akzentfreiem Deutsch gesprochen", sagt sie. "Sonst hat man von den drei Maskierten keinen Ton gehört." Durch den Hintereingang des Ladens ist sie geflüchtet, ohne von den Tätern behelligt zu werden, wie sie erzählt. "Ich dachte noch bei mir, jetzt haben sie freie Hand und räumen den ganzen Laden aus." Noch vermag sie den Schaden nicht zu beziffern. "Aus der Auslage stahlen sie unter anderem Trauringe", berichtet die Goldschmiedin.

Wahrscheinlich habe das Trio befürchtet, dass sie nach ihrer Flucht die Polizei alarmiere und sie geschnappt würden, vermutet Schmidt. Denn kurze Zeit später verließen die Täter den Laden.

"Ein Vierter aus dieser Bande hat in einem Auto mit laufendem Motor in der Josefstraße auf seine Komplizen gewartet", sagt sie und beruft sich auf Zeugen, die ihre Beobachtungen der Polizei mitgeteilt hatten. "Wahrscheinlich hat der Fahrer die Drei in dem Wagen vor die Tür des Ladens gebracht, wo sie sich maskiert haben", vermutet sie. Bei dem Fluchtfahrzeug, so die Erkenntnisse der Polizei, handelt es sich um einen schwarzen Mercedes. An dem Pkw war das amtliche Kennzeichen SLS-KS 175 angebracht. Dieses Kennzeichen wurde in der Nacht vom 4. auf den 5. März in Saarlouis in der Wallerfanger Straße gestohlen, heißt es im Polizeibericht weiter.

Die Täter, allesamt schwarz gekleidet und mit Sturmhaube maskiert, sollen zwischen 20 und 30 Jahren alt und 1,70 bis 1,80 Meter groß gewesen sein. Hinweise an den Kriminaldauerdienst, Telefon (06 81) 9 62 29 33.

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