Werkgerechtigkeit bei den Mettlacher Kammermusiktagen

Mettlach. Dass sich zwei Streichinstrumente und ein Flügel auf der Bühne zu einer Einheit fügen, ist nicht selbstverständlich: Bei dem Ishay Shaer Pianotrio entsteht der Eindruck großer Verbundenheit

Mettlach. Dass sich zwei Streichinstrumente und ein Flügel auf der Bühne zu einer Einheit fügen, ist nicht selbstverständlich: Bei dem Ishay Shaer Pianotrio entsteht der Eindruck großer Verbundenheit. Wie befreit spielt das junge Ensemble nach dem Beginn mit "Variationen über eine hebräische Melodie" Ben-Haims am Sonntag im Refektorium der Mettlacher Abtei bei Brahms C-Dur Trio op.87 auf. Das Spiel wird dem leidenschaftlich-drängenden Charakters des ersten Satzes sofort gerecht. Nur das Klavier wünscht man sich klarer, es klingt etwas bedeckt - warum ließ man den Klavierdeckel geschlossen?Bei Haydns A-Dur Trio hat man seine Freude an der lustvollen zeitlichen Gestaltung, an spannungsvollen Sekunden zwischen den Noten und winzigen Verzögerungen, die die Musik beleben. Es bereitet Freude, dass das Trio jedes Stück anders angeht und den Werken jeweils gerecht wird. Im Ravel-Klaviertrio brilliert Pianist Ishay Shaer mit Kaskaden, Wellenbewegungen und Arpeggien und vermag Tiefe, aber auch Spritzigkeit und Heftigkeit aus Ravels Werk herauszuholen. Violinistin Sivann Zelikoff findet einen intimen konzentrierten Klang für die Kantilenen, während Cellist Gal Nyska weiche Cellogrundierung hinzugibt. aka

Nächstes Konzert am 24. Juni (11 Uhr): Solo-Klavierwerke von Bach, Ravel, Skrijabin und Beethoven mit Alexander Schimpf.

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