Bürgerinitiative ist gegen neuen Güterbahnhof

Altstadt/Lappentascherhof · In der Kritik steht das Vorhaben der Firma Bahnlog, auf dem Zollbahnhof einen Güterbahnhof entstehen zu lassen. Ulrike Grub, Sprecherin der Bürgerinitiative Bibaz, sprach von einer "neuerlichen Farce" am Zollbahnhof.

 Die Firma Bahnlog sorgt mit ihrem Ansinnen, auf dem Zollbahnhof zu expandieren, für Gegenwind. Foto: Wolf/SZ

Die Firma Bahnlog sorgt mit ihrem Ansinnen, auf dem Zollbahnhof zu expandieren, für Gegenwind. Foto: Wolf/SZ

Altstadt/Lappentascherhof. Auf dem Zollbahnhof bei Altstadt soll ein neuer Güterbahnhof entstehen. So jedenfalls plant dies die Firma Bahnlog. Doch es regt sich Widerstand. In einer Stellungnahme kritisiert die Bürgerinitiative für Betroffene der Aktivitäten am Zollbahnhof (Bibaz) das Vorhaben von Bahnlog.Die Pläne, auf dem ökologisch höchstwertigen Terrain einen neuen Güterbahnhof anzulegen, seien ja wahrhaftig nicht neu, so Bibaz-Sprecherin Ulrike Grub. "Wir als Bürgerinitiative haben dieses Projekt anlässlich eines Besuchs beim damaligen Umwelt-Staatssekretär Klaus Borger im letzten Dezember thematisiert. Der Staatssekretär damals wörtlich: ,Wir haben der Firma Bahnlog klare Signale gegeben, dass wir für einen Güterbahnhof an dieser Stelle definitiv keine Genehmigung geben werden'." Dass Bahnlog- Chef Fries nun wiederum die Öffentlichkeit suche, sei sicherlich dem Umstand geschuldet, dass es nun wiederum eine neue politische Ausrichtung des Umweltministeriums gebe und er nun auf die erneute Kehrtwende setze.

Nun werde das inzwischen seit über acht Jahren laufende Gerangel um den Zollbahnhof durch die neuerliche Farce bereichert, dass Bahnlog den Güterbahnhof, der nunmehr als Vorhaben angekündigt werde, schon längst betreibe. "Im wahrsten Sinne Zug um Zug finden dort sukzessive vermehrt Logistikaktivitäten wie der An- und Abtransport von Roheisenprodukten via Schwerlastverkehr auf der Straße sowie deren Zwischenlagerung statt." Dazu werde auch schleichend auf benachbarte Areale expandiert. "Genehmigungen dafür: Fehlanzeige!"

Die zuständige Gewerbeaufsicht der Landesbehörde habe bis dato jedenfalls keine Genehmigung zu dieser Art von Logistiktätigkeiten von Bahnlog vorlegen, so Grub weiter.

"Nach unserer Auffassung ist noch nicht einmal die Ausübung der bisherigen Tätigkeiten von Bahnlog als rechtlich sicher anzusehen". Scheinbar habe es das Unternehmen in den ganzen Jahren seit Aufnahme seiner Tätigkeiten 2005 noch nicht einmal geschafft, seine Recyclingtätigkeiten so aufzubauen, "dass sie nach den geltenden Bundesimmissionsschutzgesetzen betrieben werden". Grub: "Wir als engagierte Bürgerinitiative sind nach wie vor nicht bereit, Tätigkeiten wie sie bisher von Bahnlog ausgeübt werden, in einem Vorranggebiet für Naturschutz und Wasserschutzgebiet widerspruchslos hinzunehmen. Die Belastungen der Bürger in den umliegenden Wohngebieten durch Staub, Lärm und erhöhtem Lkw-Verkehr sind seit Aufnahme des Schotterrecyclings extrem hoch, die Zerstörung wertvoller Biotope und die Vernichtung seltener Tier- und Pflanzenarten ist unverantwortlich und unerträglich." Dank richtete Ulrike Grub an Kirkels Bürgermeister Frank John, der sich in Sachen Güterbahn ablehnend verhalten und den betroffenen Bürgern die Unterstützung der Gemeinde zugesagt habe. red

"Belastungen der Bürger sind extrem hoch."

Ulrike Grub

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