Österlicher Overkill

Ostern entwickelt sich – nein, besser gesagt: wird entwickelt – wie andere Feste zum Überdruss-Ereignis. Die Dekorationen in den Schaufenstern sind es dabei gar nicht so sehr.

Klar, über Geschmack lässt sich streiten, aber dadurch, dass zwischen Fastnacht und Ostern nur sieben Wochen liegen, ist der Vorlauf-Wahnsinn natürlich begrenzt. Und auch wenn die Ostereier schon seit gefühlten Monaten in den Supermärkten liegen, ist das nicht so schlimm wie Lebkuchen zur Einstimmung auf Weihnachten gleich nach den Sommerferien.

Dass Dekorations-Artikel an Gründonnerstag etwa am Grabbeltisch vor Bock & Seip fast verschenkt werden, fällt ebenfalls nicht so übel ins Gewicht. Überhaupt passt im Gegensatz zu Advents-Accessoires in Cola-Rotweiß österliches Häschen- und -Küken-Krams schließlich sogar zu vor- und unchristlicher Frühjahrs-Kultur.

Alles wäre gut auszuhalten, wenn nicht eine neue Welle überschwappen würde: Grußkarten, vornehmlich gemailt. Hübschhässliche Eiercollagen, niedliche Küken, die auf wuscheligen Kaninchen rumturnen - nein bitte nicht. Dann schreib einfach ein paar nette Zeilen, ruf mich an oder lass es, und genieße, was ich allen wünsche: Schöne Feiertage.

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