FCS gegen SV Saar 05: Derby findet ohne Taylor und Willsch statt

Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken trifft heute Abend um 19 Uhr im Stadtderby der Fußball-Regionalliga Südwest auf den Aufsteiger SV Saar 05 und ist haushoher Favorit. Und das will der FCS mit Toren unter Beweis stellen.

 Neuzugang David Puclin hat sich zügig in das Spiel des 1. FC Saarbrücken hineingefunden. In der Startformation des Regionalligisten ist er gesetzt. Foto: Schlichter

Neuzugang David Puclin hat sich zügig in das Spiel des 1. FC Saarbrücken hineingefunden. In der Startformation des Regionalligisten ist er gesetzt. Foto: Schlichter

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Höchst ungern denkt der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern München noch heute an das "Finale dahoam", das Champions-League-Endspiel 2012, das er im eigenen Stadion gegen den FC Chelsea verlor. Ein ähnliches Trauma will Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken beim "Derby dehemm" gegen den Stadtrivalen SV Saar 05 heute um 19 Uhr im Ludwigsparkstadion auf jeden Fall vermeiden.

"Seit langen Zeiten wieder ein Derby gegen Saar 05 auf Meisterschaftsebene - ich freue mich, dabei zu sein. Es wird eine ganze Menge Feuer drin sein", sagt FCS-Trainer Falko Götz , der sich den ersten Punktgewinn des Aufsteigers beim 3:3 im Kellerduell gegen den Bahlinger SC am vergangenen Samstag zumindest 45 Minuten angesehen hat.

Viel mehr David gegen Goliath als im Saarbrücker Stadtderby kann einem in dieser Regionalliga kaum geboten werden. Der FCS ist als Aufstiegskandidat standesgemäß noch ohne Niederlage und ohne Gegentreffer. Saar 05 hat keinen Sieg, dafür aber bereits 20 gefangene Tore. "Man muss den Gegner respektieren und sollte nicht sagen: Das ist nur Kanonenfutter", findet Götz, "aber wir werden natürlich darauf aus sein, das Spiel früh für uns zu entscheiden und das Ganze mit Toren zu veredeln."

Gegen die "Söhne Saarbrückens", so bezeichnen sich die 05er gerne, wird beim 1. Fußballclub der Stadt kein echter Saarbrücker im Aufgebot stehen. Nicht mal ein Saarländer. Der Püttlinger Max Rupp gehört nicht zu den 18 Auserwählten, der Neunkircher Ivan Sachanenko und Lebacher Jens Meyer sind verletzt.

Fehlen werden beim FCS auch einige "Zugezogene": Hassan Amin, der sich auf Länderspielreise mit der afghanischen Nationalmannschaft nach Thailand und in den Iran befindet, Marius Willsch (Bänderverletzung am Knöchel) und Matthew Taylor (Faserriss). "Wir werden das offensiv kompensieren. Wir arbeiten an der Gier vor dem Tor. Damit die Chancen so klar werden, dass du sie als Stürmer nicht mehr vorbeischießen kannst", sagt Götz: "Wir haben Qualität in der Mannschaft, das Spiel positiv zu gestalten. Wir haben Alternativen, die darauf brennen zu zeigen, dass sie mehr Spielzeit bekommen sollten als bisher." Vielleicht ein Hinweis auf Stürmer Felix Luz in der Startelf.

Dort, wo Neuzugang David Puclin gesetzt ist und Woche für Woche stärker zu werden scheint. "Für den Gegner ist es ein ganz großes Spiel", weiß der David beim Goliath: "Er will es allen zeigen. Und er wird versuchen, es uns ganz schwer zu machen." Puclins größtes Problem war bislang die Aussprache seines Namens. "Putslinn - ganz einfach", klärt er auf.

Der letzte Vergleich der Molschder gegen die St. Johanner endete 1971 3:0 für die Blau-Schwarzen. Ein Ergebnis, mit dem auch Falko Götz leben könnte: "Wir sind gerüstet. Es geht darum, unsere Spielweise weiterzuentwickeln. Das ist die Aufgabe an die Mannschaft." In einem Spiel, in dem der FCS ganz klar mehr zu verlieren hat, als er gewinnen kann.Die Vorfreude beim Liganeuling ist sehr groß: Nach 44 Jahren trifft der SV Saar 05 erstmals wieder in einem Ligaspiel auf den großen Nachbarn 1. FC Saarbrücken . Auch damals handelte es sich um ein Spiel der Regionalliga, das 3:0 für den FCS endete. Während der FCS als Aufstiegsfavorit ohne Gegentor auf Platz fünf steht, ist Saar 05 mit einem Punkt aus sechs Spielen Tabellenletzter.

"Wir haben lange darauf hingearbeitet, immer wieder davon geträumt und jetzt ist es Realität. Der FCS eine Spitzenmannschaft, und es wird für uns schwierig, etwas Zählbares mitzuholen", sagt Saar-05-Trainer Timon Seibert: "Aber wir müssen uns nicht kleiner machen, als wir sind. Wir gehen nicht nur auf den Platz, um die Niederlage in Grenzen zu halten. Wir wollen was mitnehmen und werden alles dafür tun."

Marc Birkenbach wird allerdings nichts dazutun können. Der Routinier und Stammtorhüter der St. Johanner muss nach wie vor wegen einer Schulterverletzung pausieren. "Wir hoffen, dass er in der nächsten Woche gegen Hessen Kassel wieder einsatzbereit ist", sagt Trainer Seibert.

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