Der Zugvogel aus Bratislava

Saarbrücken · Am kommenden Samstag muss der 1. FC Saarbrücken in der neuen Saison der Regionalliga Südwest erstmals auswärts antreten. Im Duell mit Aufsteiger TSV Steinbach will auch Filip Luksik eine gute Rolle spielen.

 Filip Luksik (Mitte) duelliert sich hier mit Hendrik Hofgärtner vom SC Freiburg II. Der 30 Jahre alte Slowake hat seine Stärken vor allem in der Defensive. Foto: Thomas Wieck

Filip Luksik (Mitte) duelliert sich hier mit Hendrik Hofgärtner vom SC Freiburg II. Der 30 Jahre alte Slowake hat seine Stärken vor allem in der Defensive. Foto: Thomas Wieck

Foto: Thomas Wieck

Der Schweiß rinnt ihm von der haarlosen Stirn. Doch Filip Luksik, Neuzugang beim Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken , scheint dennoch richtig Spaß an seiner Arbeit zu haben. "Vorbereitung tut weh, aber das muss so sein", sagt der 30-jährige Slowake aus Banska Bystrica, "die Trainingsplätze hier sind hervorragend. Überhaupt die Bedingungen. Ich muss sagen: Für mich ist es hier absolut perfekt."

FCS ist sein elfter Verein

Luksik kann das beurteilen, denn der Begriff "Wandervogel" scheint für ihn erfunden worden zu sein. 2004 wechselte er von seinem Heimatverein zu Sigma Olmütz. Damit begann eine wirkliche Odyssee. "Das ist einfach so passiert. Ich hätte mir als junger Spieler nie träumen lassen, dass ich so viel herumkomme", sagt der Abwehrspieler lächelnd, "ich hatte einen Vertrag über fünf Jahre in Olmütz. Aber ich wurde immer ausgeliehen, damit ich anderswo Spielpraxis bekomme".

Ausleihen und Wechsel reihten sich aneinander. Saarbrücken ist mittlerweile die elfte Station in der Karriere, die bei einem ganz besonderen Trainer begann: "Mein damaliger Trainer Zila war ein Freund meiner Familie. Er war ein toller Skifahrer und der Ski-Trainer meiner Schwester. Mich hat er beim Fußball trainiert." Trainer Stanislav Griga holte Luksik später für zwei Einsätze zur Nationalmannschaft. Seinen jetzigen Chef Falko Götz lobt der Außenverteidiger in höchsten Tönen: "Ich kannte ihn ja schon vorher und wusste darum, was mich in Saarbrücken erwartet. Ich weiß, dass er mir vertraut, und das ist ganz, ganz wichtig für einen Spieler."

Die ersten Eindrücke von Saarbrücken als neue Heimat sind durchweg positiv - wobei "Heimat" für einen Zugvogel wie Filip Luksik ein eher dehnbarer Begriff sein sollte. "Zuhause ist Bratislava", widerspricht der 30-jährige energisch und nennt den Grund: "Dort lebt noch meine Frau und meine drei Wochen alte Tochter. Ich hoffe aber, dass sie bald nachkommen können." Die Geburt der Kleinen war für den harten Profi offenbar ein einschneidendes Erlebnis. "Natürlich war ich dabei. Mein Gott. Ich weiß nicht, ob ich das nochmal erleben möchte", zeigt sich der Profi sichtlich beeindruckt.

Gutes Auge, feiner Pass

Beeindruckt hat Luksik auch in den Testspielen. Defensiv kaum auszuspielen, mit gutem Auge und feinem Pass aus dem linken Fußgelenk die Offensive antreibend, sehen viele den Slowaken schon als echte Verstärkung. Auch beim 0:0 zum Liga-Auftakt gegen den SC Freiburg II am vergangenen Samstag hatte Luksik die besseren Szenen in der zweiten Hälfte, nachdem er vom Mittelfeld in die Abwehr wechselte. "Ich will dem Verein helfen, seine Ziele zu erreichen", sagt Luksik artig. Das Ziel heißt Aufstieg in die 3. Liga - und dafür muss noch eine Menge Schweiß vergossen werden.

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