Der FCS hat eine neue Bleibe - in Völklingen

Völklingen · Die Hängepartie um die Stadionsuche des 1. FC Saarbrücken ist beendet: Er wird voraussichtlich bis 2018 in Völklingen spielen. Dass der FCS ein Ausweichquartier gefunden hat, hat er dem SV Röchling zu verdanken.

 Die neue Spielstätte des 1. FC Saarbrücken: das 8265 Zuschauer fassende Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen. Foto: Schlichter

Die neue Spielstätte des 1. FC Saarbrücken: das 8265 Zuschauer fassende Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Die Stadt Völklingen und der 1. FC Saarbrücken werden heute den Mietvertrag für das Hermann-Neuberger-Stadion unterzeichnen. Zudem mietet der Verein das Clubheim und das Foyer der Hermann-Neuberger-Halle. Der SV Röchling Völklingen ist von dem Umzug des FCS betroffen. Deshalb wird es eine Vereinbarung zwischen Stadt, 1. FC Saarbrücken und SV Röchling Völklingen geben - sowie eine zwischen dem FCS und Röchling.

Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig bestätigte SZ-Informationen, wonach der Mietvertrag für Stadion, Halle und Clubheim nicht wie vergangene Woche angegeben bis Ende der Saison 2016/2017 gelten soll, sondern "wahrscheinlich bis 2018". Bis 2018 wird das Ludwigspark-Stadion umgebaut und kann nicht genutzt werden. Dass das Saarbrücker Stadion umgebaut wird, steht seit mehr als zwei Jahren fest. Einen Monat vor dem Heimspiel gegen den FK Pirmasens hat der FCS nun ein Ausweichquartier für die Dauer der Arbeiten gefunden. Die Idee nach Völklingen umzuziehen entstand nach SZ-Informationen erst kurz vor Weihnachten 2015. Damals zeichnete sich ab, dass der FCS-Plan in Pirmasens im Stadion zu spielen, nicht aufgehen würde. Die Polizei lehnte diesen ab.

Zur Höhe der Miete für das städtische Völklinger Stadion wollte Lorig nichts sagen - mit Verweis darauf, dass dies der FCS nicht wolle. Das "Paket" sei geknüpft an bestimmte Leistungen. So muss der Club Kosten für Umbaumaßnahmen tragen, die vonnöten sind, damit das Stadion regionalliga-tauglich wird. Unter anderem müssen Zäune gebaut werden. Lorig glaubt, dass diese Maßnahmen mindestens 60 000 Euro kosten werden. Er bestätigte SZ-Informationen, wonach es Pläne gibt, das Stadion im Falle des FCS-Aufstiegs drittliga-tauglich zu machen. Unter anderem soll dann mit einer Stahlrohrtribüne die Sitzplatz-Kapazität erhöht werden.

Von der Höhe der Investition des 1. FC Saarbrücken hängt die der Miete ab, die er zahlen muss. Ob die Kosten verrechnet werden und der FCS aufgrund der Investition dann keine tatsächliche Miete zahlen muss, ist unklar. FCS-Präsident Hartmut Ostermann beantwortete trotz mehrmaliger Anfragen in den vergangenen Wochen und bis gestern konkrete Fragen rund um die Themen Stadion suche und Kosten für den Umzug nicht. Er ließ auch die Frage offen, ob der FCS das Mietangebot für das Stadion in Elversberg abgelehnt hat.
Elversberg hat keine Absage

Am 13. Juli 2015 hatten FCS und SV Elversberg in einer gemeinsamen Erklärung verkündet, dass der FCS während der Umbauphase des Ludwigspark-Stadions in der Ursapharm-Arena spielen werde. Seither war stets von regelmäßigen und vertrauensvollen Gesprächen zwischen den Clubs die Rede. Gestern sagte SVE-Präsident Dominik Holzer auf SZ-Anfrage: "Es gab seit drei Wochen keinen Kontakt mehr mit dem FCS. Das Paket in Völklingen ist anscheinend das bessere. Eine offizielle Absage seitens des FCS haben wir aber nicht vorliegen." Dass der FCS nach Völklingen umziehen kann, hat er dem SV Röchling zu verdanken. Die Stadt machte es dem Regionalligisten zur Auflage, sich mit Röchling zu einigen. Dessen Oberliga-Elf trainiert und spielt im Hermann-Neuberger-Stadion. Zudem hat Röchling das Clubheim gepachtet, welches der FCS mit dem Foyer der Hermann-Neuberger-Halle als Vip-Bereich nutzen möchte. Und Jugendspiele von Röchling können bei Partien des FCS nicht auf dem Kunstrasenplatz neben dem Stadion stattfinden, der zur Sicherheitszone zählt. Sie müssen deshalb verlegt werden.

Nach SZ-Informationen hat der FCS mit Röchling vereinbart, pro Spiel eine Summe an den Oberligisten für die Nutzung des Clubheims und der vier Röchling-Verkaufsstände im Stadion zu zahlen. Zudem wurden Verrechnungssätze für Personal festgelegt, welches Röchling dem FCS zur Verfügung stellt. Die Oberliga-Elf weicht für das Training nach Fürstenhausen und ins FC-Sportfeld aus. Das wird vom FCS genutzt, gehört aber der Stadt Saarbrücken. Diese sagte gestern: "Wir gehen davon aus, dass der FCS in der Angelegenheit auf uns zukommen wird."

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