Rücktritt ist „ein harter Schlag“

Saarbrücken · Aus drei mach zwei: Nach dem Rücktritt von Jost Schömann-Finck kämpfen mit seinem Bruder Matthias und Tobias Franzmann noch zwei Ruderer des RV Saarbrücken in den nächsten Wochen um die Olympia-Teilnahme.

 Jost Schömann-Finck vom RV Saarbrücken hat seine Karriere beendet. Foto: noveski.com/Willeke

Jost Schömann-Finck vom RV Saarbrücken hat seine Karriere beendet. Foto: noveski.com/Willeke

Foto: noveski.com/Willeke

Morgen starten die Ruderer, die im Olympia-Jahr in den deutschen Leichtgewichtsvierer rein wollen, ins Trainingslager nach Portugal. Jost Schömann-Finck vom Ruderverein Saarbrücken wird nicht dabei sein. Der 33-Jährige hat nach der jüngsten Kadermaßnahme in Hamburg nach Rücksprache mit den Bundestrainern seine Karriere überraschend beendet.

"Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht mehr voll dahinter stehe", sagt Schömann-Finck: "Wenn man zu Olympia will, muss man 110 Prozent geben. Und ich bin vielleicht bei 95. Das nützt dann auch den Teamkameraden nichts." Schömann-Finck zählt zu den erfolgreichsten Sportlern im Saarland: Er war drei Mal Weltmeister (2009 im leichten Vierer, 2010 und 2012 jeweils im Leichtgewichts-Achter), drei Mal WM-Zweiter sowie je einmal Europameister und EM-Zweiter.

Mit Blick auf die noch anstehende Olympia-Qualifikation Ende Mai in Luzern und die mögliche Teilnahme an den Sommerspielen sei sein Rücktritt "ein harter Schlag", findet Schömann-Fincks Bruder Matthias, der wie Vereinskollege Tobias Franzmann noch um einen Platz im Boot kämpft. "Er hat von allen die größte Erfahrung und die größten Erfolge. Er wird uns fehlen", sagt er: "Auch mir. Wir sind nicht verheiratet und haben es auch schon ohne einander ausgehalten. Aber er war natürlich eine Vertrauensperson für mich."

Franzmann und Matthias Schömann-Finck sind nun also die einzigen Saarländer, die in das vorentscheidende Trainingslager in Portugal mitfahren. "Das wird ein harter Wettbewerb, aber wir müssen uns nicht verstecken. Meine und Tobis Trainingswerte sind gut, wir sind guter Hoffnung, es ins Boot zu schaffen." Ende Februar wird die Entscheidung fallen, wer die ersten wichtigen Rennen der Saison bestreiten darf (Weltcup in Varese vom 15. bis 17. April, Heim-EM in Brandenburg an der Havel vom 6. bis 8. Mai) und damit beste Chancen auf die Teilnahme an der Qualifikations-Regatta in Luzern hat.

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