Kapitän soll die Wende bringen

Saarbrücken · An diesem Sonntag fällt die Entscheidung, ob der 1. FC Saarbrücken in die 3. Fußball-Liga aufsteigt oder nicht. Im Rückspiel bei den Würzburger Kickers muss der FCS ein 0:1 aus dem Hinspiel wettmachen.

 Eine Umarmung und ein Klaps auf den Po: Fuat Kilic (rechts) lässt Spielführer Jan Fießer wieder auflaufen. Foto: Schlichter

Eine Umarmung und ein Klaps auf den Po: Fuat Kilic (rechts) lässt Spielführer Jan Fießer wieder auflaufen. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Es war am Freitag die letzte Pressekonferenz von Fuat Kilic, dem Trainer des 1. FC Saarbrücken , vor dem entscheidenden Rückspiel um den Aufstieg in die 3. Fußball-Liga an diesem Sonntag um 14 Uhr bei den Würzburger Kickers. "Es geht hier nicht um meine Person", sagte Kilic, dessen Vertrag liga-unabhängig bis 2016 läuft, und betonte: "Es geht um Leistung und Erfolg."

Die Leistung des FCS bei der 0:1-Hinspielniederlage am Mittwoch war zwar nicht so schlecht. Sie genügte aber nicht, um erfolgreich zu sein. "Ich hätte mir einen Tick mehr Grundaggressivität gewünscht. Es gibt einiges, was wir im Spiel nach vorne verbessern müssen", erläuterte Kilic: "Wir müssen effektiver sein, noch mehr Laufbereitschaft zeigen und über schnelles Kurzpass-Spiel in der gegnerischen Hälfte zum Abschluss kommen." Ihm wurden zu viele lange Bälle gespielt. "Es war keine Vorgabe von mir. Es wurde zu überhastet der lange Ball gespielt, wenn keine freien Räume da waren, die man hätte bespielen können. Wir haben Matthew Taylor zu oft in Zweikämpfe gezwungen, wo er chancenlos war, und dann auch zu wenig die zweiten Bälle gejagt."

Zur Aufholjagd in Würzburg steht Kilic der komplette Kader zur Verfügung - nur Lukas Kiefer wird wegen seiner Sprunggelenksverletzung weiter fehlen. Dennoch kündigte der Trainer "einige Veränderungen" an. So wird Kapitän Jan Fießer in die Startelf zurückkehren. Im Hinspiel durfte er nur zuschauen. "Es war keine Entscheidung gegen Jan, sondern eine im Sinne der Sache. Jan konnte über eineinhalb Wochen nicht richtig trainieren", erklärte Kilic, "aber ich hatte ja nicht nur das eine Spiel im Blick. Jan ist am Sonntag gefordert, seine ganze Kraft in dieses Spiel reinzuwerfen".

Wie wichtig Fießer für die Mannschaft ist, zeigte sich nach dem Hinspiel am Mittwochabend, als der Saarbrücker Kapitän noch auf dem Feld sofort das Wort ergriff. "Er hat uns im Kreis nochmal vor Augen geführt, dass in so einer Relegation alles möglich ist", erzählte Torwart David Hohs: "Im Spiel am Sonntag wird es richtig knallen." Allerdings nur auf dem Feld. Der Fanclub "Boys" hat alle Saarbrücker Anhänger aufgefordert, mit nach Würzburg zu reisen - egal ob man zu den 1300 Glücklichen mit Karte gehört oder nicht. Für zehn Uhr ist ein Treffen im Biergarten "Goldene Gans" angesetzt, dabei solle man sich bewusst sein, "die gesamte Anhängerschaft des FCS würdevoll zu repräsentieren".

Beim gegnerischen Anhang macht sich eine für die Basketball-Stadt Würzburg ungewöhnliche Fußball-Euphorie breit. So sehr, dass Kickers-Trainer Bernd Hollerbach kräftig auf die Bremse tritt: "Das Hinspiel hat an der Ausgangslage wenig geändert. Die Chancen sind weiter 50:50." Auch die Gastgeber haben personell keine Sorgen. Alles scheint also bereitet für ein großes Fußball-Fest - und vielleicht für den ersten großen Triumph in der Trainer-Karriere von Kilic.

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