FCS ärgert den Spitzenreiter

Saarbrücken · Viel hätte nicht gefehlt, und Zweitliga-Tabellenführer 1. FC Köln hätte gestern auf dem Saarbrücker Kieselhumes seine erste Saison-Niederlage bei den Frauen des 1. FC Saarbrücken kassiert.

 Die Spielerinnen des 1. FC Saarbrücken durften gestern gleich über drei Tore gegen Spitzenreiter Köln jubeln. Foto: Wieck

Die Spielerinnen des 1. FC Saarbrücken durften gestern gleich über drei Tore gegen Spitzenreiter Köln jubeln. Foto: Wieck

Foto: Wieck

Mit dem 1. FC Köln kam gestern das Maß aller Dinge an den Saarbrücker Kieselhumes. Die Kölnerinnen dominieren die 2. Frauenfußball-Bundesliga Süd nach Belieben, konnten bisher jedes Ligaspiel gewinnen. Bisher. Denn die Spielerinnen des 1. FC Saarbrücken sorgten beim 3:3 (1:1) für ein Novum in dieser Saison, trotzten dem designierten Aufsteiger als erstes Team Punkte ab und sorgten für deren meiste Gegentreffer in einer Partie.

In der 21. Minute sorgte Lisa Mayer mit ihrem Führungstreffer für große Hoffnung unter den rund 320 Zuschauern. Zwar hielt die Freude nur zehn Minuten, da Claudia Kalin zum Ausgleich traf. Aber die Saarbrückerinnen erspielten sich nach der Pause sogar einen Zwei-Tore-Vorsprung dank Jacqueline De Backer zu, die mit zwei Toren (47. und 54.) glänzte. "Hätte uns jemand vor dem Spiel gesagt, dass wir einen Punkt holen, hätte ich damit leben können. Aber wenn man Zuhause schon 3:1 führt, dann sollte man das über die Zeit bringen können", sagte De Backer ein wenig enttäuscht.

Bis zu 88. Minute hatte der FCS den Klassenprimus am Rande einer Niederlage, beherrschte den Gegner, der allerdings ab der 13. Minute in Unterzahl spielen musste, da Kölns Tugba Tekkal nach einer Notbremse an De Backer vom Platz gestellt wurde. Verwässert dies das Resultat? "Nein, das hat damit nichts zu tun. Das ist einfach eine andere räumliche Aufteilung. Ob eine Mannschaft wie Köln mit zehn oder elf Spielerinnen auftritt, ist egal. An ihrer Offensivtaktik hatte sich nichts geändert", erklärte Teammanager Winfried Klein. Lise Overgaard Munk (63. Minute) und Nina Windmüller (88.) retteten dem Spitzenreiter noch einen Punkt.

McKibben unauffällig

Gästetrainer Willi Breuer sieht den FCS auf einem guten Weg: "Es ist noch eine sehr junge Mannschaft, aber sie hat meiner Meinung nach die Qualität oben, mitzuspielen. Ich denke, dass sie noch etwas Zeit braucht, sich zu entwickeln und nächstes Jahr die Rolle einnehmen kann, die wir momentan innehaben", sagte Breuer.

Um diesen Vorgang zu beschleunigen und bald ganz oben anzugreifen, hat der FCS im Winter Tesa McKibben verpflichtet. Die Amerikanerin blieb in ihrem Pflichtspieldebüt unauffällig und wurde kurz vor Schluss ausgewechselt. An der Freude über das Unentschieden gegen Köln änderte dies aber nichts. "Wir sind froh über den Punkt, auch wenn wir die Chance hatten, mehr zu gewinnen. Natürlich ist Köln gut, momentan die beste Mannschaft. Aber wir haben dagegen gehalten und auch gut gespielt. Wir können da mithalten", sagte Lena Ripperger.

Die Perspektiven sind also da. Darf sich nun die Landeshauptstadt in Zukunft einen Bundesligisten erhoffen? Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, die sich das Topspiel nicht entgehen lassen wollte, fände das jedenfalls "wunderbar. Das hatten wir ja schon mal, das ist immer ein gutes Image als Werbeträger und Botschafter für unsere Stadt. Im Rahmen unserer Möglichkeiten werden wir diesbezüglich auch Unterstützung leisten."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort