McKibben soll die Lücke schließen

Saarbrücken · Die Verantwortlichen des Frauenfußball-Zweitligisten 1. FC Saarbrücken haben eine Nachfolgerin für Sarah Schatton gefunden. Die US-Amerikanerin Tesa McKibben präsentiert sich voller Tatendrang.

 Tesa McKibben, die neue Stürmerin des 1. FC Saarbrücken, posiert während des Trainings auf dem Saarbrücker Kieselhumes. Die US-Amerikanerin kommt vom ETSV Würzburg. Foto: Schlichter

Tesa McKibben, die neue Stürmerin des 1. FC Saarbrücken, posiert während des Trainings auf dem Saarbrücker Kieselhumes. Die US-Amerikanerin kommt vom ETSV Würzburg. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Seit dem Jahreswechsel klafft eine Lücke im Sturm des 1. FC Saarbrücken . Topstürmerin Sarah Schatton verließ den Fußball-Zweitligisten aus privaten Gründen und kehrte in ihre Heimat Berlin zurück. Der FCS besitzt mit Jacqueline de Backer, Lisa Mayer oder Amy Thompson durchaus auch torgefährliche Spielerinnen. Doch sowohl de Backer als auch Thompson wären in der Spitze verschenkt - beide sind in der Torvorbereitung sehr viel wertvoller. Und Mayer ist zwar mit neun Treffern die momentan erfolgreichste Saarbrückerin, doch mit 19 Jahren immer noch in der Entwicklung.

FCS soll nächster Schritt sein

Schon kurz nach Schattons Abgang verkündete Teammanager Winfried Klein, "auf der Suche nach einer Topstürmerin" zu sein - und scheint diese nun erfolgreich beendet zu haben. Der Zweitligist stellte gestern Neuzugang Tesa McKibben vor. Die US-Amerikanerin kommt vom Ligakonkurrenten ETSV Würzburg , bei dem die 23-Jährige zuletzt nicht mehr vollends zufrieden war: "Ich bin nach Deutschland gekommen, um meine Fußball-Karriere weiterzuentwickeln. Würzburg hat mir den ersten Schritt ermöglicht, aber nun denke ich, dass der 1. FC Saarbrücken der richtige nächste Schritt ist, um nicht zu stagnieren." Würzburg liegt abstiegsbedroht auf Rang zehn, Saarbrücken ist Fünfter.

Dass der FCS ein Verein ist, der Entwicklungen fördern kann, hat dieser anhand Topspielerinnen wie Weltfußballerin Nadine Keßler, Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan oder zuletzt Toptalent Kim Fellhauer bewiesen - von der breiten Masse an Talenten dahinter nicht zu sprechen. Und es scheint, als wolle man nun sein eigenes Entwicklungspotenzial ausschöpfen. "Der Transfer soll uns nicht die Saison retten. Aber er soll ganz klar ein Zeichen sein, dass hier nichts einschläft", erklärt Klein, der von einer Aufbruchstimmung redet. Das Wort Aufstieg benutzt Klein nicht. In dieser Saison ist das auch nicht mehr möglich, aber in der darauf eventuell schon.

Das dürfte auch der selbstbewussten Amerikanerin McKibben entgegen kommen. "Ich will auf das nächste Level kommen. Ich will in die Bundesliga. Ich weiß, dass ich mich hochkämpfen muss. Ich kann mir sehr gut vorstellen, das mit dem FCS zu schaffen. Doch ich werde bald 24, und ich habe nicht mehr so viel Zeit, daher muss ich auch an mich denken."

Sechs Tore für Würzburg

In Würzburg konnte McKibben schon ihr Können unter Beweis stellen, traf trotz längerer Verletzungspause schon sechs Mal in sechs Spielen. "Ich habe sie in unserem ersten Testspiel beobachtet. Sie hat ein überragendes Auge, ist technisch begabt und bringt die nötige Schnelligkeit mit", erzählt Trainer Taifour Diane mit Blick auf ein internes Sichtungsspiel gegen Spielerinnen der eigenen zweiten Mannschaft und der U17 (5:1). Also das gewünschte Ausrufezeichen an die Konkurrenz und ein Signal an das eigene Umfeld? Gleich im ersten Rückrundenspiel am 22. Februar kommt mit dem 1. FC Köln der Tabellenführer der 2. Bundesliga Süd auf den Kieselhumes. Das dürfte die beste Gelegenheit für Tesa McKibben sein, sich den Fans mit ein, zwei Toren vorzustellen.

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