Schon beim Wiegen geht's rund

Saarbrücken · Heute steigen Lokalmatador Jürgen Doberstein und Robin Krasniqi in der Saarlandhalle in den Ring. Bereits gestern wollten die Profi-Boxer die erste Runde einläuten – beim Wiegen endete ein Machtspielchen im Tumult.

 Ring frei für Runde eins: Beim offiziellen Wiegen gerieten Jürgen Doberstein (links) und Robin Krasniqi aneinander. Trainer und Betreuer aus beiden Lagern mussten die Streithähne trennen, damit die Fäuste nicht schon vor dem Kampf heute Abend flogen. Foto: Schlichter

Ring frei für Runde eins: Beim offiziellen Wiegen gerieten Jürgen Doberstein (links) und Robin Krasniqi aneinander. Trainer und Betreuer aus beiden Lagern mussten die Streithähne trennen, damit die Fäuste nicht schon vor dem Kampf heute Abend flogen. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Es knistert ordentlich: Jürgen Doberstein und Robin Krasniqi sind gestern aufeinander losgegangen. Am Tag vor dem Titel-Kampf im Supermittelgewicht, der einem von beiden Profi-Boxern die Tür zu einem Duell um einen Weltmeister-Titel öffnen soll. Die enorme Anspannung vor dem für beide Kämpfer richtungsweisenden Duell heute in der Saarbrücker Saarlandhalle entlud sich beim offiziellen Wiegen. Hatten sie am Mittwoch bei einer Pressekonferenz noch demonstrativ ihre vermeintliche Gelassenheit zur Schau gestellt, explodierten gestern bei beiden Kämpfern die in ihnen brodelnden Vulkane .

Nachdem sowohl Lokalmatador Doberstein als auch der ehemalige Halbschwergewichtler Krasniqi exakt 76,0 Kilogramm auf die Waage gebracht hatten - das Limit im Supermittelgewicht ist 76,203 Kilogramm -, sollten sie sich für das obligatorische Pressefoto tief in die Augen schauen. Sie gingen aufeinander zu. Doberstein und Krasniqi blieben dann so dicht voreinander stehen, dass keine Zeitung dazwischen gepasst hätte.

Der Münchner Krasniqi provozierte den Kleinblittersdorfer Doberstein: Der 29-Jährige wollte wohl seine Kraft zeigen. Er legte seine Stirn an die des 27-Jährigen. Und Krasniqi wollte Doberstein nach hinten drücken. Ein Machtspielchen - oftmals aber auch Zeichen von Nervosität. Doberstein ließ sich nicht darauf ein. Er schubste stattdessen seinen Kontrahenten in dem Kampf um den WBA- und den WBO-Intercontinental-Titel mit ordentlich Dampf in den Armen nach hinten.

Es folgte ein Gerangel. Bevor der Titel-Kampf bereits beim Wiegen in die erste Runde ging, sprangen Trainer und Betreuer aus beiden Lagern zwischen die Streithähne. Sie trennten Doberstein und Krasniqi voneinander, damit die Fäuste nicht schon fliegen, bevor heute der Gong im Ring erfolgt.

Ulf Steinforth vom Magdeburger SES-Stall, für den Krasniqi boxt, sagte: "Da steckt ordentlich Feuer drin. Das ist eine geile Paarung, ein Kampf auf Augenhöhe." Er ergänzte: "Das Ding steht 50:50."

An der Abendkasse an der Saarlandhalle gibt es noch Tickets. Sie öffnet um 17 Uhr. Einlass ist um 18 Uhr. Der Box-Abend mit sechs Kämpfen beginnt um 19 Uhr.

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