Schmutziger Sieg in Nöttingen

Nöttingen · Der FCS gewinnt durch einen unberechtigten Elfmeter beim Tabellenletzten mit 2:1.

 FCS-Stürmer Patrick Schmidt bejubelt sein Tor zum 1:0 in Nöttingen. Es war bereits der 20. Saisontreffer des 23-Jährigen. Foto: Schlichter

FCS-Stürmer Patrick Schmidt bejubelt sein Tor zum 1:0 in Nöttingen. Es war bereits der 20. Saisontreffer des 23-Jährigen. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Die Regionalliga-Begegnung zwischen dem FC Nöttingen und dem 1. FC Saarbrücken war kein Leckerbissen und wird wohl eher als Spiel der falschen Entscheidungen in Erinnerung bleiben. Die schlimmste Fehleinschätzung leistete sich Schiedsrichter Luca Schlosser vier Minuten vor Ende: Der bis dahin schwache Alexandre Mendy hatte im Strafraum zu FCS-Stürmer Kevin Behrens abgelegt. Nöttingens Verteidiger Dennis Schneider spielte den Ball sauber weg, Behrens hob ab. "Ich habe eine Berührung gespürt und versucht, das Optimale aus der Situation rauszuholen", sagte Behrens später. Schlosser pfiff Elfmeter.

"Wenn 600 Leute im Stadion kein Foul sehen und einer sieht eins - wer macht da den Fehler?", fragte Nöttingens Trainer Dubravko Kolinger. Steven Zellner war die Antwort egal, der FCS-Innenverteidiger verwandelte den Strafstoß sicher zum 2:1-Siegtreffer.

Den ersten Fehler des Spiels hatte Kolingers Innenverteidigung gemacht. Nach einem langen Schlag von Peter Chrappan aus der Hälfte des FCS rannten sich Holger Fuchs und Niklas Kolbe gegenseitig um. Dadurch hatte Patrick Schmidt alle Zeit, um an Torwart Robin Kraski vorbeizuspazieren und den Ball zum 1:0 ins Netz zu schieben (18. Minute).

300 mitgereiste FCS-Fans sahen dann, wie ihre Mannschaft die Vorentscheidung mehrfach verschenkte. Marwin Studtrucker hatte freie Schussbahn an der Strafraumgrenze, ging aber ins Dribbling und verlor den Ball (20.). 60 Sekunden später nahm er das Spielgerät schön mit der Brust an und donnerte es volley am Tor vorbei - diesmal wäre das Dribbling wohl die bessere Entscheidung gewesen. "Wir haben ihn vorher angemotzt, weil er nicht abgeschlossen hat, da können wir nicht schimpfen, wenn er es tut", ordnete FCS-Trainer Dirk Lottner die Situationen ein.

Obwohl man im Training die Bedingungen auf dem engen und kurzen Platz in Nöttingen simuliert hatte, trafen die Saarbrücker weiter falsche Spielentscheidungen. Über außen kam wenig - und wenn, wurden die Möglichkeiten leichtfertig vertan. Nach der Pause lud man Nöttingen auch noch zum Mitspielen ein. Zellner trat über den Ball, der starke Saarbrücker Schlussmann Ricco Cymer war aber aufmerksam und rettete vor Michael Schürg (46.). 33 Minuten später war Cymer chancenlos. Nach einem unnötigen Handspiel von Marco Holz trat Reinhard Schenker den fälligen Freistoß wunderbar, von der Unterkante der Latte prallte der Ball hinter die Linie zum 1:1. Dank Schiedsrichter Schlosser und dem nervenstarken Zellner packte der FCS aber dann doch noch die drei Punkte ein und verlor keinen Boden auf die die vor ihm stehenden Mannschaften in der Tabelle.

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