Aufgeben ist keine Option

Homburg · Morgen Abend will der FC Homburg auswärts bei Astoria Walldorf seinen Aufwärtstrend der vergangenen Wochen in der Regionalliga fortsetzen. Mit einem Thierry Steimetz in der aktuellen Form kann das klappen.

 Wenn Thierry Steimetz (hinten) zum Kopfball hochsteigt, haben auch große Spieler wie der Wormser Benjamin Himmel das Nachsehen gegen den 1,65 Meter großen Franzosen. Foto: Schlichter

Wenn Thierry Steimetz (hinten) zum Kopfball hochsteigt, haben auch große Spieler wie der Wormser Benjamin Himmel das Nachsehen gegen den 1,65 Meter großen Franzosen. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Thierry Steimetz ist ein Kämpfer. Wie sehr er sich für seine Mannschaft ins Zeug legt, zeigt sich nicht zuletzt an seinem Kopfballverhalten. Obwohl nur 1,65 Meter groß, ringt der Stürmer des FC Homburg auch in der Luft um fast jeden Ball. Der 2:1-Siegtreffer gegen Wormatia Worms am Sonntag war bereits der zweite Kopfballtreffer des Franzosen für den saarländischen Fußball-Regionalligisten.

Schon vier Saisontore

Trotzdem liegen Steimetz' Stärken natürlich eher im flachen Spiel. Mit dem Ball am Fuß bringt der wuselige Offensivmann so manchen Gegenspieler ins Schwitzen. "Thierry hat seine Stärken im Eins-gegen-Eins. Mit seiner Wendigkeit kann er eine Abwehr aufreißen", sagt sein Trainer Jens Kiefer über den Franzosen, der das Allermeiste auf deutsch versteht, sich mit dem Sprechen der Sprache aber noch schwertut. Mit vier Toren führt der 33-Jährige die vereinsinterne Torjägerliste an. Ein Wert, der zeigt, dass die Chancenverwertung beim FCH alles andere als optimal ist.

"Ich freue mich natürlich über jedes Tor, das ich mache. Aber das Wichtigste ist, dass die Mannschaft wieder in der Tabelle nach oben kommt", sagt Steimetz, der gegen Worms einen Galaauftritt hinlegte und auch morgen um 19 Uhr im Auswärtsspiel bei Astoria Walldorf gut aufgelegt sein will. Seinem Team traut er einiges zu. "Die Qualität der Mannschaft reicht für einen der ersten fünf Plätze in der Tabelle. Aber wir müssen das auch auf dem Platz zeigen", sagt Steimetz. Der spielerische Aufwärtstrend, den die Grün-Weißen seit dem 2:0-Sieg bei Hessen Kassel am neunten Spieltag zeigen, soll nun auch zu mehr Toren führen. Dafür wurde mit Konsuke Kinoshita ein weiterer Stürmer verpflichtet. Noch fehlt dem Japaner die Arbeitserlaubnis. Sobald sie vorliegt, soll der 1,89 Meter große Angreifer, die Offensivoptionen erweitern.

Steimetz, der in den letzten beiden Saisons häufig hinter Patrick Schmidt (jetzt 1. FC Saarbrücken ) und seinem heutigen Sturmpartner Kai Hesse zurückstehen musste, scheut die neue Konkurrenz nicht. "Konkurrenz macht mir nichts aus. Am Ende muss der Trainer entscheiden, wer spielt", sagt Steimetz. Wenn Kinoshita spielberechtigt ist, ist eine größere Rotation in der Homburger Offensivabteilung zu erwarten, zumal auch Manuel Fischer nach langer Verletzung in die Mannschaft drängt. "Es gibt Spiele, in denen wir häufiger zum Abschluss kommen. Da ist ein großer kopfballstarker Spieler von Vorteil. Es gibt aber auch Spiele, in denen ein Spieler wie Thierry gefragt ist. Wir haben jetzt mehr Variationsmöglichkeiten. Jetzt müssen wir halt sehen, wer jeweils beginnt", sagt Kiefer.

Gutartiger Tumor im Bein

Dass er ein Kämpfer ist, zeigt Steimetz nicht nur im sportlichen Bereich. Auch privat hat der 2014 vom luxemburgischen Erstligisten F 91 Dudelange gekommene Angreifer schon einiges an Willenskraft bewiesen. 2015 machte der Franzose eine schwere Zeit durch, als bei ihm ein Tumor im rechten Bein festgestellt wurde und es einige Zeit dauerte, bis dieser als gutartig diagnostiziert und operativ entfernt werden konnte.

Und auch danach waren die Probleme noch nicht beendet. "Das war eine schwere Zeit. Das Schlimmste war, dass sich die Wunde nach der Operation entzündet hatte und ich deshalb immer wieder Schmerzen im Bein hatte. Da muss man auch im Kopf stark bleiben. Ich habe da auch heute wieder ein paar Probleme", sagt der Spieler. Doch Aufgeben ist für Steimetz keine Option - weder auf dem Platz, noch außerhalb.

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