FCH patzt, Trainer Kiefer wackelt

Homburg · Der FC Homburg ist gestern auf den ersten möglichen Abstiegsplatz gerutscht.

 Krisengespräch direkt auf dem Rasen: Geschäftsführer Rafael Kowollik, Trainer Jens Kiefer, Vereins-Chef Herbert Eder und Sportvorstand Angelo Vaccaro (von links) nach der Niederlage in Offenbach. Foto: Schlichter

Krisengespräch direkt auf dem Rasen: Geschäftsführer Rafael Kowollik, Trainer Jens Kiefer, Vereins-Chef Herbert Eder und Sportvorstand Angelo Vaccaro (von links) nach der Niederlage in Offenbach. Foto: Schlichter

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Beim FC Homburg wird die Situation immer düsterer. Nach der gestrigen 0:4-Niederlage bei Kickers Offenbach sind die Saarpfälzer sechs Spieltage vor Schluss auf den 14. Tabellenplatz und damit auf den ersten möglichen Abstiegsplatz abgerutscht. Nun steht Trainer Jens Kiefer massiv unter Druck. "Ob ich am Donnerstag auf der Bank sitze, wird sich nach einem Gespräch mit dem Vorstand entscheiden", sagt Kiefer mit Blick auf das Regionalliga-Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II. Vorstands-Chef Herbert Eder sagt: "Wir werden das Ganze im Vorstand analysieren. Ich neige nicht zu blindem Aktionismus. Aber die ein oder andere Veränderung muss es geben." Was er damit konkret meint, wollte Eder nicht näher ausführen.

FCH-Torwart Patrick Bade, der den rot-gesperrten Niklas Jakusch vertrat, hatte wie sein Gegenüber Alexander Sebald zunächst wenig zu tun, erledigte seine wenigen Aufgaben aber souverän. Die Gastgeber waren das feldüberlegene Team, erzeugten aber nur selten echte Gefahr vor dem Homburger Tor. Gleiches galt für den FCH, dessen Konter selten zum Abschluss führten. In der 33. Minute hatte Kapitän Kai Hesse die beste Chance, kam aber an Torhüter Sebald nicht vorbei.

Defensiv präsentierten sich die Grün-Weißen konzentriert und schafften es immer wieder, den Offenbachern einen Fuß in den Weg zu stellen. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff ging ein Aufschrei durch das mit 7721 Zuschauer gefüllte Stadion, als der Kopfball von Konstantinos Neofytos das Homburger Tor nur um Zentimeter verpasste.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst wenig. Der OFC drängte nach vorne, während der FCH auf Konterfußball setzte. Die Saarpfälzer schafften es nun aber nur noch selten bis in den Strafraum des Gegners, der seinerseits den Offensivdruck weiter erhöhte. So war es der OFC, der in der 60. Minute einen mustergültigen Konter durch Sercan Firat zum verdienten 1:0 verwandelte. Das 2:0 durch Kristian Maslanka ließ nicht einmal drei Minuten auf sich warten. Kiefer reagierte und brachte in der 71. Minute Manuel Fischer und Marco Gaiser für Chadli Amri und Steven Kröner in die Partie. Doch das änderte nichts am 3:0 durch Offenbachs Jan-Hendrik Marx in der 78. Minute. Für den FCH ging es zu diesem Zeitpunkt nur noch darum, ein Desaster zu vermeiden. In der 87. Minute setzte Alexandros Theodosiadis den Schlusspunkt.

"Es ist bitter, dass wir aus einem ordentlichen Auswärtsspiel innerhalb von 30 Minuten ein ganz schlechtes gemacht haben", sagte Kiefer. Bleibt abzuwarten, wie sich der Vorstand in Hinblick auf den Trainer entscheiden wird. In einem ist sich Eder sicher: "Ich bin überzeugt, dass wir die Klasse halten werden - auch mit diesem Trainer." Kiefer äußert sich ähnlich. Auf die Frage, ob er mit dem FCH auch in die Oberliga gehen würde, sagt Kiefer: "Diese Frage stellt sich überhaupt nicht."

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