FC Homburg schlägt dreifach zu
Homburg · Der FC Homburg fliegt am Sonntagabend von Ensheim aus in die Türkei ins Trainingslager. Dann werden aller Voraussicht nach drei Neuzugänge mit an Bord sein. Sie sollen bis zum Saisonstart voll integriert sein.
Der FC Homburg hat auf seinen personellen Engpass regiert und gleich dreifach auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Aus den Niederlanden kommt der vertragslose Innenverteidiger Timothy van der Meulen zum Fußball-Regionalligisten. Bis zum Sommer hatte der 26-Jährige für den niederländischen Zweitligisten Almere City gespielt. Zuvor war er auch schon für Bayern München II und den schottischen Zweitligisten FC Dundee United am Ball. Die Namen der beiden anderen neuen Verteidiger wollte FCH-Sportvorstand Angelo Vaccaro am Freitag noch nicht nennen, da die Unterschriften unter den Verträgen noch fehlten. Es scheinen aber nur um Formalien offen, so dass alle drei neuen Spieler wohl im Trainingslager dabei sein werden. An diesem Sonntag geht es für den FCH-Tross zur neuntägigen Vorbereitung nach Side in die Türkei.
In der vergangenen Woche hatte der Verein den Vertrag mit Jure Colak überraschend aufgelöst, da dem Innenverteidiger ein Angebot des mazedonischen Erstligisten Shkendija Tetovo vorlag. "Die Entscheidung war sehr schwer. Aber ich bin selbst Ex-Spieler und weiß, wie das ist, wenn man woanders deutlich mehr verdienen kann. Dazu ist auch der Trainer dort ein wichtiger Grund für Jure", berichtet Vaccaro. Neuer Trainer in Tetovo ist der ehemalige deutsche Nationalspieler Thomas Brdaric . Das hervorragende Verhältnis zwischen Brdaric und Colak aus gemeinsamen Zeiten beim Homburger Ligakonkurrenten TSV Steinbach ist bekannt.
"Wir haben ihn nur gehen lassen, weil wir zu dem Zeitpunkt schon wussten, dass wir Ersatz haben", sagt FCH-Trainer Jens Kiefer. Finanziell dürfte sich der Wechsel für die Grün-Weißen ausgezahlt haben. Mit Colak kann der FCH einen seiner Topverdiener von der Gehaltsliste streichen und erhält darüber hinaus eine Ablöse, zu deren Höhe sich der Verein nicht äußert. Neben dem Abgang Colaks hat auch die andauernde Verletzung von Nils Fischer Homburg unter Zugzwang gesetzt, neue Spieler für die Defensive zu holen. Wann der Abwehrchef, der nach seiner Meniskusoperation nach wie vor Probleme hat, wieder ins Training einsteigen kann, kann derzeit niemand sagen.
Während die Lücken in der Deckung geschlossen sind, sind Vaccaro und Kiefer weiter auf Stürmer-Suche. "Das ist nicht so dringend. Da schauen wir nach dem Trainingslager", kündigt der Sportvorstand an.
Während Kiefer "gar kein komisches Gefühl" hat, weil die Türkei seit Monaten wegen Terroranschlägen in den Schlagzeilen ist, sieht das bei manchem Spieler anders aus - etwa bei Steven Kröner. "Ich fahre mit einem komischen Gefühl hin. Ich war auch von Anfang an dagegen", sagt der Mittelfeldspieler. Er freue sich trotzdem auf die Reise und das angenehmere Klima, das beim Testspiel beim 1. FC Nürnberg II an diesem Samstag um 13 Uhr noch nicht herrschen wird.
