Wiesinger sucht noch nach der Lösung

Elversberg · Die SV Elversberg ist überraschend schwach gestartet. Vor dem Heimspiel gegen Hessen Kassel wächst nun der Druck.

 Trainer Michael Wiesinger ist gefordert, denn nach dem verpatzten Jahresauftakt ist der Vorsprung der SVE auf Rang drei deutlich geschmolzen. Foto: Wieck

Trainer Michael Wiesinger ist gefordert, denn nach dem verpatzten Jahresauftakt ist der Vorsprung der SVE auf Rang drei deutlich geschmolzen. Foto: Wieck

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Nach nur einem Punktgewinn aus zwei Spielen nach der Winterpause beginnen für Fußball-Regionalligist SV Elversberg an diesem Samstag die Wochen der Wahrheit. Das sagen die Spieler. Trainer Michael Wiesinger formuliert es so: "Jetzt sind wir in der Pflicht."

Gegner an diesem Samstag um 14 Uhr an der Kaiserlinde ist der KSV Hessen Kassel. Der hat nach der Winterpause vier Punkte geholt und bei drei Siegen und zwei Unentschieden noch nie an der Kaiserlinde verloren. Wiesinger geht davon aus, dass Kassel in Elversberg 90 Minuten lang ein offensives Pressing spielen wird, sagt aber auch, dass er dafür Lösungen parat hat. Bei der Frage nach möglichen Lösungen reagiert Wiesinger genervt: "Das werde ich nicht verraten. Gehen Sie im Internet auf Spielverlagerung.de, da werden Sie alles finden, was Sie brauchen." Eine entspannte Elversberger Situation sieht anders aus. Der Druck wächst, die Verfolger - vor allem der TSV Steinbach - rücken näher

Beim Besuch der vorgeschlagenen Internetseite, die es tatsächlich gibt, fällt einem sofort der Adventskalender 2016 ins Auge. Eine Zeit, in der beim damaligen Tabellenführer SV Elversberg noch fast alles stimmte. Nach der Winterpause hat Wiesinger in zwei Spielen neun Positionen seiner Startelf verändert, und die SVE scheint auf der Suche nach der Form und dem alten Teamgeist zu sein. "Die Stimmung ist nicht ganz so gelöst. Wir führen viele Gespräche und müssen versuchen, das Ding umzubiegen", sagt Mittelfeldspieler Jan Washausen, während Wiesinger betont: "Die Stimmung ist gut. Es kann nicht immer alles eitel Sonnenschein sein."

Mit vier Gegentoren in zwei Spielen passte es vor allem in der bis zum Winter besten Abwehr der Liga nicht mehr. Wiesinger baute die erfolgreiche Innenverteidigung mit Marco Kehl-Gomez und Leandro Grech um und ließ Neuzugang Marco Kofler von Beginn an spielen. Beim 2:2 gegen den FC Homburg zunächst für Kehl-Gomez, der ins Mittelfeld vorgezogen wurde, und danach bei der 0:2-Niederlage beim TSV Steinbach für Grech, der 90 Minuten auf die Bank musste. Gut möglich, dass Wiesinger gegen Kassel wieder die bewährten Kehl-Gomez und Grech spielen lässt. "Ich gebe offen zu, dass ich noch nach der optimalen Formation suche. Vor der Winterpause hat mir bei Spielen, in denen wir zu null gespielt haben, auch nicht alles in der Abwehr gefallen", sagt der Trainer.

Auch im Mittelfeld gab es Rotationen in der Startaufstellung. Matthias Cuntz kam gegen den FC Homburg zu einem fünfminütigen Kurzeinsatz und flog danach aus dem Aufgebot. Markus Obernosterer, bester Vorbereiter in der vergangenen Saison, war nach der Winterpause noch gar nicht im Kader. Ob einer der beiden gegen Kassel dabei ist, wollte Wiesinger nicht verraten.

Ein weiteres "Bäumchen-wechsel-dich-Spielchen" gibt es im Sturm. Gegen Homburg durfte Julius Perstaller ran, in Steinbach Moritz Göttel, und gegen Hessen Kassel bekommt wohl Routinier Edmond Kapllani wieder eine Chance von Beginn an. Die Baustellen bei der SVE sind vielfältig geworden - und das, nachdem die Mannschaft als Tabellenführer und Titelfavorit in die Winterpause ging und von der Papierform her mit Marco Kofler (Hansa Rostock), Simon Handle (Erzgebirge Aue) und Niko Dobros (SC Paderborn) die stärksten Neuverpflichtungen seit langem tätigte.

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