Schnipp, schnapp, Finger ab

Elversberg · Am vergangenen Samstag konnte der Elversberger Stammtorhüter Morten Jensen nicht spielen, weil er sich am Vorabend beim Kochen verletzt hatte. Inzwischen kann der 28-Jährige darüber wieder lachen.

 Der Elversberger Torhüter Morten Jensen will möglichst bald wieder auf dem Platz stehen. Das geht allerdings nur mit gesunden Händen und Fingern. Foto: Schlichter

Der Elversberger Torhüter Morten Jensen will möglichst bald wieder auf dem Platz stehen. Das geht allerdings nur mit gesunden Händen und Fingern. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Es war eigentlich ein ganz normaler Abend vor einem Fußballspiel in der Regionalliga Südwest. Morten Jensen, der Torhüter der SV Elversberg , kam freitags nach dem Abschlusstraining nach Hause, bereitete seine Sachen für das Ligaspiel am nächsten Tag beim VfR Wormatia Worms vor und widmete sich einer seiner größten Leidenschaften - dem Kochen. Pasta mit Bolognese-Soße stand auf dem Programm.

"Ich kann das eigentlich ganz gut und koche sehr gerne für meine Familie oder Freunde", sagt der 28-Jährige mit einem Schmunzeln bei dem Gedanken an den vergangenen Freitag. Denn 30 Minuten nach der Eröffnung des Jensen'schen Kochstudios war der Torhüter auch schon in der Krankenhaus-Notaufnahme.

Was war passiert? "Es war der letzte Rest der Kräuter , die in die Soße sollten. Ich habe die Kräuter zu einem Bündel zusammengerafft und dann mit dem Messer losgeschnitten. Man muss dazu sagen: Das Messer ist sehr scharf", erklärt Jensen, der sich mit einem sauberen Schnitt einen Teil einer Fingerkuppe abtrennte. "Es hat geblutet ohne Ende, aber es war Gott sei Dank nicht so wild, dass es genäht werden musste."

Spielen konnte der Elversberger Stammtorhüter am Samstag dennoch nicht. "Ich habe am Samstagmorgen probiert, ob es geht. Aber es fing direkt wieder an, stark zu bluten", sagt der in Husum geborene Norddeutsche, der für Hannover 96 bereits zwei Bundesligaspiele absolviert hat.

Für ihn stand in Worms Fabrice Vollborn zwischen den Pfosten, Jensen saß auf der Bank. Am Ende verlor die SVE ihr erstes Saisonspiel mit 1:2. An den Toren war Vollborn machtlos, das bestätigt auch Jensen, der ein spannendes und keineswegs schlechtes Spiel seiner Mannschaft sah. "Es stand lange auf des Messers Schneide", sagt Jensen und fängt an zu lachen. "Nein, wir haben gut gespielt und sind auf eine Mannschaft getroffen, bei der an dem Tag alles gepasst hat", analysiert der Torhüter , der gleichzeitig auch Druck aufbaut: "Das soll nicht überheblich klingen, aber egal wie gut alles bei einer Mannschaft aus der unteren Tabellenregion zusammenpasst, wir müssen trotzdem gegen die gewinnen. Wir haben die Qualität und den Anspruch, in der 3. Liga spielen zu wollen. Dann muss man solche Spiele gewinnen."

Heute bekommt der SVE-Torhüter den Verband am lädierten Finger entfernt. Eine neue Haut soll sich inzwischen gebildet haben, und mit einem Spezialhandschuh besteht die Möglichkeit, dass Jensen am kommenden Samstag (14 Uhr, Kaiserlinde) gegen den FK Pirmasens wieder zwischen den Pfosten stehen kann.

"Wir gehen kein Risiko ein. Mal sehen, wie der Finger aussieht und ob ich wieder voll mit trainieren kann", sagt der 28-Jährige: "Wir haben jetzt zehn gute Spiele absolviert und einige davon waren sehr gut. Ich glaube aber, es bleibt spannend bis zum Schluss." Jensen wird alles dafür tun, am Samstag auf dem Platz zu stehen. Die Freitagabend-Bolognese wird aber bis auf Weiteres Frauensache im Hause Jensen sein.

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