Goldener Montag in Baku

Baku · Innerhalb von acht Minuten sorgen die Spitzenkanuten für die ersten deutschen Goldmedaillen bei den Europaspielen. Im Tischtennis und Turnen stehlen die Damen den Herren-Teams die Schau.

Die Spitzenkanuten und Tischtennis-Damen haben dem deutschen Team bei den Europaspielen einen goldenen Montag beschert. Binnen acht Minuten holten Max Hoff mit einem starken Endspurt und der Sebastian Brendel im Canadier-Einer die ersten beiden deutschen Titel bei den Spielen von Baku . Insgesamt sicherten sich die Erfolgsgaranten vom Deutschen Kanu-Verband am ersten von zwei Finaltagen fünfmal Edelmetall. "Fünf Entscheidungen, fünf Medaillen - was will man mehr", sagte DKV-Sportdirektor Jens Kahl.

Am Nachmittag zogen die Asse von Bundestrainerin Jie Schöpp an der Tischtennis-Platte nach. Han Ying sorgte beim 3:2 über die Niederlande mit einem Erfolg im letzten Einzel für die Entscheidung. "Ich war super-nervös, ich war klare Favoritin und durfte nicht verlieren", sagte die 32-Jährige nach dem Dreisatzsieg über Britt Eerland. "Ich bin überglücklich, mehr als glücklich." Die weiteren Punkte für die Europameister-Auswahl von Bundestrainerin Jie Schöpp holte Shan Xiaona im Einzel und im Doppel mit Petrissa Solja (früher Saarlouis). Ohne Timo Boll blieben die deutschen Herren hingegen ohne die erhoffte Team-Medaille. Nach dem Ausfall des erkrankten Rekord-Europameisters verlor die Mannschaft von Bundestrainer Jörg Roßkopf das Duell um Bronze 0:3 gegen Österreich. Da Boll fehlte, stand die Niederlage bereits nach dem 0:3 von Patrick Baum zum Auftakt gegen Daniel Habesohn fest.

Auch im Turnen stahlen die Frauen den Männern die Schau. Sophie Scheder, Elisabeth Seitz und Leah Grießer erkämpften hinter den favorisierten Russinnen Silber. Die von Fabian Hambüchen geführte Männer-Riege schaffte den Podestplatz nicht. Beim Sieg der Russen reichte es trotz Steigerung am zweiten Tag nur zu Platz fünf. Nach dem ersten Tag der Konkurrenz sei "die Stimmung im Dorf schon ein bisschen gedrückt" gewesen, gab Hambüchen zu. "Aber wir haben das wieder hingekriegt: Wir haben Karten gespielt und viel gelacht." Vorturner Hambüchen wurde mit 87,432 Punkten Vierter des Vorkampfes und kann nun am Donnerstag eine Allround-Medaille holen. Noch chancenreicher ist der 27 Jahre alte deutsche Ausnahmeturner am Reck, bei dem er die zweitbeste Vornote erreichte. Auch am Boden und den Ringen turnt er in den Top Sechs. Sebastian Krimmer vertritt die deutschen Farben im Barren-Finale.

Der deutsche Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig zog eine positive erste Zwischenbilanz. "Die Sportarten wie Kanu und Tischtennis , von denen wir wissen, dass wir erfolgreich sind, haben das bestätigt", lobte Schimmelpfennig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort