Gitarre trifft Akkordeon in Palästina

Völklingen · Die eingeführte Völklinger Konzertreihe „Carbon & Stahl“ hat sich einen Zusatz verodnet: Gitarre sollte mit einem weiteren Instrument musizieren. Im Alten Rathaus hörten die Gäste jetzt Gitarrist Ian Melrose, der von Manfred Leuchter auf dem Akkordeon begleitet wurde.

 Manfred Leuchter, Akkordeon-Virtuose (links) und Ian Melrose, versierter Akustik-Gitarrist. Archivfoto: Kulturgesellschaft

Manfred Leuchter, Akkordeon-Virtuose (links) und Ian Melrose, versierter Akustik-Gitarrist. Archivfoto: Kulturgesellschaft

Musikalische Reisen sind beliebt, wenn Instrumentalisten miteinander musizieren. So auch bei Manfred Leuchter am Akkordeon und Ian Melrose an der Gitarre , die am Donnerstag im Rahmen der Reihe "Carbon und Stahl" im Festsaal des Alten Rathauses in Völklingen spielten. Und so eröffnete das Duo seine Reise - die laut Leuchter "von hier nach dort" führt - in Palästina . Exakt in Ramallah, wo Leuchter, Akkordeon-Virtuose mit arabischem Einschlag, das alltägliche Treiben genau beobachtet und in Noten gefasst hat. Er beginnt mit einem stoischen Bordun, der eine lebhafte Melodie begleitet. Den Rhythmus betont er minimalistisch mit dem Schuhabsatz und zwei Schellen am Schuhspann. Melrose spielt virtuos die Gitarre dazu, meist komplettiert er das musikalische Bild mit gezupften Begleitmelodien.

Frühe Begeisterung



Über Melrose sagte "Carbon und Stahl"-Macher Dietmar Kunzler: "Er hat mich als Gitarrist schon früh begeistert, wer war auch schon einige Male bei uns in Völklingen zu sehen. Als ich jetzt von seinem Akkordeon-Projekt gehört habe, war klar, dass er damit auch hierher kommen muss." Zumal die beliebte Konzertreihe derzeit unter dem Motto "Gitarre mit einem weiteren Instrument" steht. Nach Ungarn führt die Reise weiter, wo die Musiker einen "Tanz im Schnee" beschreiben. Melrose: "Auf diese Melodie sind wir gestoßen, als wir sie auf einer CD vom Ramschtisch entdeckt haben." Ein weiteres Lied handelt von einem Hund, der manchmal ein kleiner Teufel ist, die Geschichte handelt in Norwegen. Leuchter erzählt, auf Reisen stets ein Noten-Notizblöckchen dabei zu haben. In Tansania hat er dabei die Noten zu "Jambo" aufgeschrieben, das er als Solist spielt und für das es begeisternden Applaus gibt. Neben Reisen ist Romantik das Thema des Abends. Da sagt Leuchter zu Beginn noch über die Wartezeit auf das Konzert zu seinem Mitmusiker: "Du und ich im Trauzimmer." Weitere Gedanken dazu überlässt er dem Publikum.

Um dann später über Melrose zu berichten: "Wenn es geht, baut der reisende Musiker was er sieht, riecht und schmeckt in seine Lieder ein." So auch Melrose bei seiner Reise nach Florenz. Leuchter bewundernd: "Dieser Kerl kann so romantisch sein." Weiter führt die Reise nach Irland und Schottland, diese Eindrücke haben Leuchter und Melrose in ein Medley gepackt.

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