Woolworth-Gebäude steht zum Verkauf

Völklingen · Die Lage in der Innenstadt ist noch um einen Punkt komplizierter geworden. Nun steht, so sagt die Stadtverwaltung, das Woolworth-Gebäude zum Verkauf an. Heute geht's im Stadtrat um Leerstands-Management.

 Mit dem Auszug des Damenmode-Geschäftes Pretty Woman verschärfte sich Anfang 2015 die Leerstandssituation in den Jugendstilhäusern in der Rathausstraße. Das Woolworth-Gebäude (rechts, mit Verhüllung) steht nun sogar zum Verkauf an – mit ungewisser Perspektive. Foto: Angelika Fertsch

Mit dem Auszug des Damenmode-Geschäftes Pretty Woman verschärfte sich Anfang 2015 die Leerstandssituation in den Jugendstilhäusern in der Rathausstraße. Das Woolworth-Gebäude (rechts, mit Verhüllung) steht nun sogar zum Verkauf an – mit ungewisser Perspektive. Foto: Angelika Fertsch

Foto: Angelika Fertsch

Besucher, die vom Bahnhof aus in die Völklinger Innenstadt kommen, begrüßt in der Rathausstraße eine Parade der Leerstände mit den Ruinen um den Ex-Kaufhof als traurigem Höhepunkt. Im Erdgeschoss der Jugendstilhäuser, die als Leuchtturm des Stadtumbaus West galten, sind zwei mittlerweile große Ladenlokale verwaist. Früheres Saarstahl-Casino und Röchlingbank gammeln bereits seit langem vor sich hin. Direkt nebenan ist die Woolworth-Fassade seit Absturz eines Glaselementes im Juni vergangenen Jahres zum Sanierungsfall geworden.

Hierzu gibt es nun vom Rathaus aus neue Nachrichten. "Bekannt ist, dass die Eigentümerin des Woolworth-Gebäudes kurzfristig einen Verkauf anstrebt. Die weitere Entwicklung ist abzuwarten." So heißt es in der Vorlage für den Stadtratsausschuss "Innenstadtentwicklung", der am heutigen Dienstag um 17 Uhr auf Einladung von Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU ) im Großen Saal des Neuen Rathauses tagt.

"Leerstandsmanagement" lautet das Schwerpunktthema. Dazu soll es zunächst einen rund einstündigen Fachvortrag von Experten aus Landau geben. Dann geht es um die Möglichkeiten, die man in Völklingen hat (siehe "Hintergrund").

"Sehr verhalten" sei die aktuelle Geschäftsentwicklung in der Innenstadt, sagt die Stadtverwaltung im ihrem vorangehenden Lagebericht. "Schwierig" blieben die Herausforderungen, die sich aus den Großimmobilien Woolworth und Casino bzw. Röchlingbank ergäben. Bei den vielfältigen Aufgaben und den beschränkten finanziellen Möglichkeiten könnten hier derzeit keine Initiativen von städtischer Seite ergriffen werden.

Trotz des negativen Trends, heißt es weiter, gebe es auch positive Entwicklungen. Zu nennen seien die Eröffnung von zwei neuen Hörgeräte-Fachgeschäften. Mit der Neuansiedlung der Debeka-Geschäftsstelle in den Jugendstilhäusern und der neuen Geschäftsstelle der Sparda-Bank im Völklinger Carré würden in diesen Wochen "neue Akzente gesetzt". Die Baumaßnahmen Seniorenresidenz an der Bismarckstraße und Ärztehaus in der Poststraße würden mit ihrer Fertigstellung im kommenden Jahr sicher auch im Umfeld positive Entwicklungen auslösen. Bei der Sparda-Bank (bisher am Markt) handelt es sich übrigens um einen Umzug.

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HintergrundDie Völklinger Stadtverwaltung führt ein Leerstandkataster. Vermittelbare Leerstände sind in einem Gewerbeflächenverzeichnis auf der Internetseite der Stadt zu finden unter Wirtschaft, Menüpunkt Gewerbeflächen. Zuletzt waren hier 43 Immobilien veröffentlicht, davon 14 in der zentralen Innenstadt.Es gibt ein Förderprogramm für die Neunutzung von Laden-Leerständen in der City. Geschäftseröffnungen können mit einem Zuschuss von 20 Prozent, begrenzt auf maximal 10 000 Euro, gefördert werden. Für 2015 und 2016 sind hier im Haushaltsplan jeweils 22 500 Euro angesetzt. Das Fassadensanierungsprogramm für die Innenstadt ist 2014 der Schuldenbremse zum Opfer gefallen. er

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