SPD sagt Nein zum Rückkauf

Völklingen · Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) möchte den Ex-Kaufhof-Bau zurückkaufen, nachdem dort kein City-Center gebaut wird. Ob er dafür eine Mehrheit im Stadtrat bekommt, ist aber mehr als zweifelhaft.

Bis Silvester hätte Thorsten Vogt theoretisch Zeit. Ließe der Chef der Main Asset GmbH - sie vertritt in Völklingen die Fondsgesellschaft Patron Dieter II, der die Ruine des ehemaligen Kaufhofs und rund ein Dutzend Nachbargebäude gehören - bis dahin die Bagger für den City-Center-Bau anrollen, könnte die Stadt Völklingen vorerst nicht vom Grundstücks-Kaufvertrag zurücktreten. Aber Vogt wird das Center nicht bauen (wir haben berichtet). Und Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) hat nun das Thema "City-Center/ Rathaus-Galerie - Vertragsrücktritt der Stadt Völklingen " am 3. Dezember auf die Tagesordnung des zuständigen Stadtratsausschusses gesetzt, am 9. Dezember auf die des Rates. Er hat vorgeschlagen, dass die Stadt die einst verkauften Grundstücke wieder in ihren Besitz nimmt, sprich: zurückkauft.

Ob er dafür eine Mehrheit findet, ist freilich mehr als zweifelhaft. SPD-Fraktionschef Erik Kuhn hat im SZ-Gespräch klipp und klar gesagt, dass seine Fraktion Nein sagen werde zum Rückkauf - denn "wir haben ja überhaupt kein Geld", ein eventueller Sonderkredit nütze der Stadt wenig. Vor allem aber, kritisiert er, fehle ein Konzept für die Fläche. Und zwar fürs gesamte Areal, nicht nur für die Bauten, für die das Rücktrittrecht gilt - das sind Ex-Kaufhof, Parkhaus und zwei einstige Wohngebäude -, sondern auch für die übrigen ehemaligen Wohngebäude, die Patron Dieter II von Privatleuten erworben hatte. Mit der einst städtischen Teilfläche allein lasse sich nichts anfangen. Auch Linke und Grüne im Rat hatten sich bei der vorigen Sitzung sehr energisch gegen einen Rückkauf ohne zuvor erstelltes Gesamtkonzept ausgesprochen. Zusammen haben die drei Fraktionen 25 Sitze im Rat - eine klare Mehrheit.

Für Kuhn ist nun der Gedanke wieder im Rennen, das Berufsbildungszentrum (BBZ) vom Heidstock in die Innenstadt zu holen. Dafür gibt es in der Tat eine neue Chance. Der Regionalverband - der sich zunächst für einen Neubau auf dem Heidstock entschieden hatte - musste die Ausschreibung stoppen, berichtete Pressesprecher Stefan Kiefer auf SZ-Anfrage. Das Verfahren beginnt von vorn. Die Völklinger Pläne, sagt Kiefer, würden wohl kleiner als zunächst angenommen. Dennoch müsse zumindest ein Teil-Neubau her; die jetzige Schule, Baujahr 1972, sei sanierungsbedürftig und in vieler Hinsicht veraltet. Wo in Völklingen der Regionalverband baue, sei offen. Sofern der Rat die Innenstadt vorschlage - das ist bisher noch nicht geschehen -, müsse die Regionalversammlung entscheiden.

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