Die „Wenn-Dann-Entscheidungen“

Völklingen · In Sachen Erfahrung, Automatismen und Abläufe kommt es im Handball oft auf Sekundenbruchteile an. Die HF Illtal haben da durch die größere Erfahrung ihrer Spieler im Vergleich mit der HSG Völklingen einen Vorteil. Ein enges Spiel dürfte es aber trotzdem werden.

 Berthold Kreuser, Trainer der HSG Völklingen, warnt vor dem Derby gegen Illtal: „Wenn wir nicht bald punkten, dann werden wir uns schon bald im Abstiegskampf wiederfinden.“ Foto: Horst Klos

Berthold Kreuser, Trainer der HSG Völklingen, warnt vor dem Derby gegen Illtal: „Wenn wir nicht bald punkten, dann werden wir uns schon bald im Abstiegskampf wiederfinden.“ Foto: Horst Klos

Foto: Horst Klos

Die "Wenn-Dann-Entscheidungen" könnten auch bei diesem Oberliga-Derby den Unterschied machen. An diesem Sonntag um 18 Uhr empfängt die HSG Völklingen (Platz acht) die Handballfreunde Illtal (Platz zwei) wieder in der heimischen Hermann-Neuberger-Sporthalle. Erwartet werden 300 Zuschauer. Und besagte "Wenn-Dann-Entscheidungen", so nennt es HSG-Trainer Berthold Kreuser, hätten auch schon in den letzten Spielen seines Teams den Ausschlag gegeben. Zumeist zum Negativen. Vier Spiele hat die HSG in Folge verloren, davon drei Heimspiele, zuletzt vor Fastnacht mit 25:30 gegen die SG Saulheim.

Mit "Wenn-Dann-Entscheidungen" sind die "situationsgerechten Spielhandlungen aller Mannschaftsteile" gemeint. Das kann die Entscheidung zum Stoßen in die Lücke sein oder aber die richtige Bewegung in der Abwehr, um etwa eine Sperre durch den Kreisläufer zu unterbinden. Unzählige solcher Entscheidungen muss jeder Spieler in den 60 Minuten fällen, zumeist im Bruchteil einer Sekunde.

Bestenfalls sind dies Automatismen, die sich aus Erfahrung und Routine speisen. Kreuser: "Ich kann von meiner jungen Mannschaft jedoch nicht erwarten, dass diese Entscheidungen überwiegend richtig getroffen werden." Man müsse es "eben hinnehmen", dass die Kette immer nur so stark sei wie ihr schwächstes Glied, gerade bei Spielen, die "Spitz auf Knopf" stünden.
"Ich bin der Rufer im Walde"

Ein solches Spiel kann das Saarderby am Sonntag durchaus werden. Die HSG ist so langsam auf zählbaren Erfolg angewiesen. Kreuser: "Ich bin der Rufer im Walde. Wenn wir nicht bald punkten, dann werden wir uns schon bald im Abstiegskampf wiederfinden." Kreusers Rufen hört sich bei genauerem Zuhören allerdings wie ein echtes Machtwort an. Von seinen Spielern seien "Aufgaben zu lösen und umzusetzen". Und er scheue auch nicht davor zurück, gegebenenfalls mit "etwas mehr Druck einzugreifen".

Die Aufgabe gegen die HFI bestehe im Besonderen darin, die Schnelligkeit der Illtaler anzunehmen und mitzuhalten. Da kann die junge Völklinger Mannschaft den Illtalern vielleicht die Stirn bieten. Was besagte Wenn-Dann-Entscheidungen angeht, so ist die erfahrene Illtaler Auswahl im Vorteil. HFI-Trainer Steffen Ecker hat seine Spieler im Training insbesondere auf das "druckvolle Umschaltspiel der HSG in der Anfangsphase" eingestellt. Zudem werde in Erwartung des schnellen Gegeneinanders die "Rückwärtsbewegung wichtig sein". Bei Rückstand, und den sieht der HFI-Trainer kommen, "dürfen wir vor allem nicht die Nerven verlieren". Das könne ansonsten zu einem Momentum werden, das die junge Völklinger Mannschaft beflügele. Ein so deutliches Ergebnis wie im Hinspiel (32:23 für HFI) ist nicht zu erwarten.

hsgvoelklingen.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort