Da dreht man doch am Rad

So kann's gehen · Reifenwechsel: SZ-Redakteurin Angelika Fertsch ist genervt. Und überlegt, wie sie es sich einfacher machen könnte.

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Foto: Robby Lorenz

Hatten die Menschen in der Steinzeit solche Probleme wie ich? Die gelten heute immerhin als die genialen Entwickler von der Scheibe zum Speichenrad. Oder die Mayas, die das Rad immerhin zur Darstellung ihres Kalenders nutzten oder Spielzeug bauten? Wenn die, katapultiert durch die Zeitmaschine, mal einen kurzen Blick ins Heute werfen könnten! Ins Saarland, wo ich im Hinterhof einer Werkstatt stehe und ein Gespräch über Sommer- und Winterreifen führe, über Vorzüge und Nachteile, über abgefahrene Profile - sie würden am Rad drehen, da bin ich mir ziemlich sicher.

Dabei ist es doch so einfach. Früher fuhr ich das ganze Jahr mit einer Reifensorte, nämlich All-Wetter-Reifen von dieser Marke mit dem Männchen und den speckartigen Ringen um den Bauch, die mich immer an wattierte Wintermäntel erinnern.

Den vom Hausherrn später eingeforderten Reifenwechsel habe ich dem Nachwuchs zu verdanken. Seitdem Geschleppe in den Keller, im Frühjahr wieder raus aus dem Keller, Mensch! Nachdem ich die Winterreifen gerade vor vier Tagen habe abmontieren lassen und dann eine liebe Freundin traf, die mir gestand, seit drei Jahren mit den Wintergeräten zu kutschieren, frage ich mich: Warum eigentlich nicht? Statt immer sommerbereift jetzt nur noch winterbereift, wie praktisch. Denn da gibt's ja diese Verordnung seit 2010. Bei Schnee und Glatteis müssen "M&S"-Reifen her. Kracht es ohne, gibt's Ärger. Die Sorgen hatten unsere Vorfahren nicht. Manches wird eben nicht besser, nur komplizierter.

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