Lorig hat kein Geld für Aufklärung

Völklingen · Bei der Jubiläumsfeier auf der jetzigen Röchlinghöhe und auch bei einer neuen Plakette am Röchling-Gedenkstein spielte Aufklärung offenbar keine Rolle. Doch Oberbürgermeister Klaus Lorig arbeitet nach eigenen Angaben daran.

 Eine neue Plakette am Denkmal auf der Röchlinghöhe erwähnt nichts von Hermann Röchlings Tun zur Nazi-Zeit. Foto: Jenal

Eine neue Plakette am Denkmal auf der Röchlinghöhe erwähnt nichts von Hermann Röchlings Tun zur Nazi-Zeit. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Trotz eines einstimmigen Ratsbeschlusses am 27. Februar ist bisher wenig zur Aufarbeitung der Geschichte der Familie Röchling in Völklingen geschehen. Dies geht aus einem Zwischenbericht hervor, den Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) auf SPD-Anfrage hin in der Sitzung des Hauptausschusses am Mittwochabend gab.

Der Oberbürgermeister hat nach eigenen Angaben bereits Vorgespräche geführt, aber "im Moment keinerlei Mittel, etwas zu tun". Bekanntlich hat die Stadt immer noch keinen Haushaltsplan fürs laufende Jahr. Lorig sagte, er habe dem Stadtrat angeboten, seine Verfügungsmittel zu halbieren, damit ein Grundstock zur Verfügung stehe. Lorig nannte keine Summe, aber nach SZ-Informationen könnte es sich um gut 6000 Euro handeln.

Der Oberbürgermeister hat bei seinen Vorbereitungen den ursprünglichen Stadtratsauftrag erweitert. Man müsse, so Lorig, "nicht nur die Familie, sondern auch das gesamte historische Umfeld im Zeitraum 1933 bis 1945 und in der Folge betrachten". "Im nächsten Jahr" ist nun laut Oberbürgermeister eine Veröffentlichung des Stadtarchivs zur Situation der Kriegsgefangenen in Völklingen geplant. Hierzu gebe es eine "relativ gute Quellenlage". "Im nächsten Jahr" werde es "wahrscheinlich" im Völklinger Weltkulturerbe eine Ausstellung zu den Röchlings geben. Er habe mit den Verantwortlichen geredet, "wie man hier zusammen etwas tun könnte".

Und er habe Kontakt mit einem "sehr renommierten Historiker" aufgenommen, der "vielleicht im nächsten Jahr" über seine Fortschritte beim Quellenstudium berichten könne. Den Namen wollte Lorig nicht nennen, denn der Mann wolle "bei seiner Arbeit nicht gestört werden".

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