Waldwege, die kaum noch begehbar sind

Sulzbach · Das Ruhbachtal ist für Spaziergänger ideal. Allerdings nur dann, wenn sie auch die Wege nutzen können. Das ist derzeit in manchen Abschnitten nicht der Fall. Der Saarforst Landesbetrieb erklärt dies aus seiner Sicht.

 Solche Wege im Ruhbachtal beklagt ein SZ-Leser. Foto: Schmidt

Solche Wege im Ruhbachtal beklagt ein SZ-Leser. Foto: Schmidt

Foto: Schmidt

Thomas Schmidt aus Friedrichsthal durchkämmt seit Jahren das Naherholungsgebietes Ruhbachtal. Täglich ist er im Wald zwischen Friedrichsthal, Elversberg und Schnappach mit seinem Hund unterwegs. Auch nach starkem Regen seien die Wege dort immer in gutem Zustand gewesen, sagt er. Nun aber habe irgendjemand die Idee gehabt, das Wegenetz im Ruhbachtal zu sanieren. Jedenfalls werde seit Wochen neben den Wegen gerodet. Schmidt teilt mit, er habe in Erfahrung gebracht, dass diese Rodungen zur Sanierung der Wege erforderlich seien, weil nach Entfernen der Bäume die Wege selbst besser abtrocknen könnten. Es sei allerdings nicht zu begreifen, dass nun einige Bereiche fast nicht mehr passierbar seien. Das habe er am 25. Juni fotografisch dokumentiert. Der jetzige Zustand sei nicht durch ,,Naturkatastrophen" herbeigeführt, und vor wenigen Wochen seien die Wege in bestem Zustand gewesen. Die Zerstörung sei auch nicht durch schweres Arbeitsgerät verursacht worden, sondern durch die sogenannte Sanierung.

Die SZ hat nachgefragt beim Saarforst Landesbetrieb (SfL) und folgendes erfahren: Der Forstweg im Ruhbachtal sei vor vier Wochen tatsächlich weitestgehend in einem zufriedenstellenden Zustand gewesen. Doch durch die teils unwetterartigen Regenfälle der vergangenen Wochen seien die Wege im Ruhbachtal stark in Mitleidenschaft gezogen worden: ,,Die für die Ableitung des Wassers erforderlichen Gräben entlang der Wege wurden zugespült, Durchlässe für das Regenwasser sind verstopft. Seit drei Wochen sind die Wegekörper völlig durchnässt und in Teilen aufgeweicht."

Bei dieser extremen Witterung hätten sich Beschädigungen durch Holztransporter leider nicht ganz vermeiden lassen, sodass es für Spaziergänger immer wieder zu Behinderungen bei der Nutzung der Waldwege kommen könne. Da die Reparatur der Wege bei den zurzeit herrschenden Bedingungen nicht fachgerecht zu machen sei, bittet der Saarforst Landesbetrieb ,,um etwas Geduld und Verständnis". Das Fällen von Bäumen entlang der Wege, der sogenannte Wegeaufhieb, diene zum einen dazu, das ,,Lichtraumprofil" der Wege offen zu halten, also ein gefährdungsfreies Befahren der Waldwege mit Fahrzeugen zu gewährleisten. Zum anderen trage der Aufhieb zum Abtrocknen der Waldwege bei. Aufgeweichte Wege seien nicht ausreichend tragfähig. Im Übrigen seien Arbeiten zum Wegeaufhieb keine Sanierungsarbeiten, sondern gehörten zur regelmäßigen Pflege der Waldwege. Dass die extreme Regenperiode mit den Fällarbeiten entlang der Wegeränder zusammenfiel, sei purer Zufall, ,,mit dem aktuellen Zustand der beschriebenen Wege stehen diese Arbeiten in keinem Zusammenhang." Im Bereich der am 25. Juni fotografierten Wegeabschnitte sei nach Aussage des zuständigen Revierleiters der Wegeaufhieb erst am 27. Juni erfolgt.

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