Vom ehernen Gesetz der Magierzunft

Sulzbach · Volles Haus registrierten hocherfreut die Macher der ,,Sulzbacher Salzbühne“, als sich erneut drei auskunftsfreudige Gäste aufs ,,Blaue Sofa“ setzten. Unter ihnen ein Mann, der Siegfried und Roy in Las Vegas traf.

 Bierernst ging es auch bei der 47. Auflage des Blauen Sofas nicht zu, wie man sieht. Im Bild (von links): Ernst (,,Ernie“) Schneider, Roland Theis und Markus Lenzen. Foto: Peter Diersch

Bierernst ging es auch bei der 47. Auflage des Blauen Sofas nicht zu, wie man sieht. Im Bild (von links): Ernst (,,Ernie“) Schneider, Roland Theis und Markus Lenzen. Foto: Peter Diersch

Foto: Peter Diersch

Die beliebte Talkrunde von VHS und Kulturamt darf man wohl gut und gerne einen Dauerbrenner nennen, denn auch die Nummer 47 der Sulzbacher Salzbühne (,,Blaues Sofa") im Salzbrunnenhaus fand vor vollem Haus statt. Das Moderatorengespann Marie-Elisabeth Denzer und Wolfgang Winkler begrüßte mit Ernst Schneider, Roland Theis und Markus Lenzen drei sehr gut aufgelegte Gäste, die die verbalen Bälle in Frageform geschickt parierten. Das Publikum empfand das zweistündige Programm als sehr kurzweilig und spendete viel Applaus.

Ernst Schneider (84) ist der Senior unter den mittlerweile 141 prominenten Gästen der Reihe, doch seine humorvollen Ausführungen und Repliquen zeugten von geistiger Frische. Als junger Mann begann er eine Lehre als Möbelkaufmann und später "landete" er bei der St. Ingberter Brauerei Becker. 1963 wurde er, mittlerweile als Verkaufsleiter, beauftragt, eine Firmenzeitschrift ins Leben zu rufen. Das war die Geburt des Magazins "Becker Turm". Schneider stellte darin bekannte Persönlichkeiten aus allen Bereichen der Gesellschaft bei deren Aufenthalt im Saarland vor und knüpfte auch viele private Kontakte, die auch zu Freundschaften wurden. So waren beispielsweise Inge Meysel und Willy Millowitsch Gäste in seinem Haus, um nur einige zu nennen. Roland Theis , der 1980 in Neunkirchen geborene Generalsekretär der CDU Saar und examinierte Jurist folgte als nächster Gast. Schon früh lernte er in der Familie Diskussionen rund um gesellschaftliche Themen und die Politik kennen. Mit 14 Jahren trat er in die Junge Union ein. Seinen Wehrdienst leistete er ab beim 3. Panzerartilleriebataillon in Kusel und hatte dort die verantwortungsvolle Aufgabe, seinen Kameraden die richtigen Socken zuzuteilen, eine Information, die zur großen Erheiterung des Publikums beitrug. Doch auch bei allem Humor, den der dynamische junge Mann erkennen ließ, gab es deutliche Statements zur Politik. So ist eines seiner Hauptthemen Europa.

1980 bekam der neunjährige Markus von seiner Tante Inge einen Zauberkasten geschenkt - das war es. Seitdem hat ihn dieses faszinierende Gebiet nicht mehr losgelassen und heute ist Markus Lenzen weit über das Saarland hinaus als hervorragender Vertreter dieser Sparte bekannt und gefragt. Eloquent berichtete er aus seinem künstlerischen Leben, ohne jedoch - und das ist "ehernes Gesetz" der Magierzunft - Tricks preiszugeben. Spannend war die Geschichte, wie er 1992 Siegfried und Roy in Las Vegas kennenlernte: Siegfrieds Tante in der Pfalz hatte Markus bei einem Auftritt erlebt und ihrem Neffen von dem "netten jungen Zauberer" erzählt - so klein ist die Welt. Natürlich ließ der als Profi weltweit arbeitende Künstler sich nicht lange bitten und verblüffte das Publikum mit einer "wundersamen Spielkartenvermehrung". Nun darf man hoffen auf einen "zauberhaften Abend" mit Markus Lenzen demnächst im Salzbrunnenhaus.

Zum Schluss gab es die übliche Dreierrunde auf dem Sofa mit vorgegebenen Satzanfängen, die die Gäste schlagfertig beendeten. Nach der Veranstaltung verweilte man noch lange bei Essen, Trinken und Gesprächen.

Die Fotos des Abends zeigt Peter Diersch wie immer auf seiner Webseite.

peter-diersch.magix.net

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