Sagahaft: Musiker feiern mit ihren Fans

Theley · Nach 40 Jahren ist Schluss: Die kanadische Rockband ist auf Abschieds-Tournee. Dabei machte sie auch in Theley Station.

1000 Fans erlebten am Samstag in der Theleyer Mehrzweckhalle eine spannungsreiche Kreuzung aus künstlichem Keyboardsound und handgemachten Klängen des Rock: Nach 40 Jahren ist die kanadische Band Saga mit ihrer Spielsucht noch immer ein Meister des Genres Progressive-Rock.

"Ihr Sound hat eine umwerfende Wucht", beschrieb Saga-Fan Andreas Zimmer aus Konz. "On the loose" versprühte den Disco-Charme der 1980er-Jahre und animierte die Menschen, sich wie in einem Tanztempel zu benehmen. Saga, die früher auf großen Festivals auftrat und Stadien füllte, hinterließ nicht die Spur einer betagten Oldieband. Sänger Michael Sadler rückte kurz in die zweite Reihe hinter den Synthesizer und ließ den Song "Time's up" (Die ist Zeit vorüber) folgen.

Genau. Leider sind die fünf Musiker für ihren großen Fankreis auf Winke-Winke-Tour. Frontmann Sadler, mittlerweile 62 Jahre alt und kein Gramm an Körpergewicht zu viel, wirkte trainiert und topfit. Immer noch perfekt traf seine Stimme auch die hohen Töne. Mehrfach durchbrach sein Gesang punktuell die klassisch-rockigen Klanggemälde, wenn Keyboard-Burgherr Jim Gilmour und Gitarrist Ian Crichton mit kreativem Pulver Kopf-an-Kopf zu einem Wettrennen unterwegs waren. Ein mehrminütiges und vor Kraft strotzendes Solo von Schlagzeuger Mike Thorne (seit fünf Jahren Bandmitglied) verschaffte zwischendurch seinen Mitmusikern eine Verschnaufpause.

Als sich Sadler den Bass umhängte, wussten die Fans genau, was nun zu tun war. Zur tanzbaren Nummer "Humble stance" sang und klatschte das Publikum euphorisch mit. "You know, you gotta know", schmetterte der 1000-Kehlen-Chor den Refrain durch den Saal. Beim elegischen Song "Scratching the surface" durfte geträumt werden. Nach vier Saga-Jahrzehnten verneigte sich Sadler vor den Anhängern und sagte: "Danke, danke, danke".

Patschnass und durchgeschwitzt stimmte der kahlköpfige Waliser Hymne für Hymne an. Zu "Don't be late" marschierte er wie die einstige Queen-Ikone Freddie Mercury mit theatralischen Gesten die Bühne auf und ab. Die Dramaturgie des Programms trieb es dann auf die Spitze. Kurz vor Feierabend holte die Band Saga die von den Anhängern heiß ersehnten Perlen "The Flyer" und "Wind him up" aus ihrer prall gefüllten Hit-Schatulle.

Jubel im Publikum und auch beim lokalen Co-Veranstalter. "Mit 1000 Besuchern sind wir vollkommen zufrieden. Wir haben um die 800 Zahlenden gebraucht, um die Kosten zu decken", freute sich Franz-Josef Dewes vom Theleyer Bistro am Brühlweiher-Team. Für eine Premiere sei alles sehr gut gelaufen.

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