Eine Führungsperson wieder im Amt, eine andere geht

St Wendel · (evy) Die Vorwürfe gegen eine Führungsperson der Feuerwehr im St. Wendeler Land sind vom Tisch. Das Rechnungsprüfungsamt des Landkreises hat seinen Prüfbericht über die Verwendung einer Spendensumme von 3000 Euro dem Prüfungsteam des Kreisfeuerwehrausschusses vorgelegt, heißt es am Mittwoch aus dem Landratsamt. Nach einem anonymen Schreiben, in dem jener Führungsperson vorgeworfen wurde, Geld, das für die Feuerwehr bestimmt war, veruntreut zu haben, beauftragte Landrat Udo Recktenwald (CDU) das Rechnungsprüfungsamt damit, aufzuklären, wofür das Geld ausgegeben wurde (wir berichteten). Während dieser Zeit ließ der Betroffene sein Amt ruhen, das hatte der Kreisfeuerwehrverband auch so gefordert. Derweil sprachen alle Wehrführer ihrem Kameraden einstimmig ihr Vertrauen aus.

"Aus meiner Sicht hat der Prüfbericht den Betroffenen vollständig rehabilitiert und er kann auch auf Grundlage des einstimmigen Votums der Wehrführer sein Amt ab sofort wieder ausüben", sagt Recktenwald. Es sei kein Geld zweckentfremdet oder gar veruntreut worden. Vielmehr habe der Betroffene zusätzlich aus eigener Tasche die Feuerwehren unterstützt. "Er genießt vollständig auch mein Vertrauen", so Recktenwald. Hart ins Gericht geht der Landrat mit jenem, der diese Geschichte erst ins Rollen gebracht hat. "Es ist aus meiner Sicht schäbig und unerträglich, dass ein Anonymus offenbar aus persönlichen Gründen eine Diffamierungskampagne mit nicht belegbaren Anschuldigungen betreibt, die dem Ansehen des Betroffenen, aber auch der Feuerwehr insgesamt Schaden zufügt und Misstrauen sät." Offenbar würden auch andere für diesen Zweck instrumentalisiert. "Ich fordere den anonymen Briefeschreiber auf, sich mit offenem Visier zu entschuldigen und Konsequenzen zu ziehen. Diese Vorgehensweise ist unentschuldbar und nicht hinnehmbar."

Mit der Rückkehr der beschuldigten Führungsperson in ihr Amt ist die Geschichte noch nicht beendet. Denn wie der Landrat berichtet, hat der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes schriftlich seinen Rücktritt erklärt. Und mehr noch: Er habe gleichzeitig mitgeteilt, dass sein Stellvertreter und der Kassierer es ihm gleichtun. Schon als der Verbands-Vorstand gefordert hatte, dass der beschuldigte Feuerwehrmann sein Amt ruhen lasse, kündigte er seinen Rücktritt an, falls der Betroffene nicht zurücktrete. "Insofern ist der Schritt konsequent", sagt Recktenwald. Allerdings fühle sich der Vorsitzende des Verbandes angesichts der inzwischen entkräfteten Vorwürfe selbst getäuscht und instrumentalisiert. Er ziehe den Antrag auf Absetzung des Kollegen offiziell zurück.

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