Erstes Rathausfest nur der Auftakt

St Wendel · Die Neugestaltung des Umfeldes am St. Wendeler Rathaus wurde mit einer Eröffnungsparty gefeiert. Tausende Bürger waren dabei. Der von der Resonanz überwältige Bürgermeister kündigte ein regelmäßiges Rathausfest als St. Wendeler Dorffest an.

 Das neue Umfeld des St. Wendeler Rathaus interessiert die St. Wendeler doch sehr. Schnell füllte sich die Eröffnungsparty, und wer wollte, konnte sich das Geschehen auch gerne mal von oben ansehen. Fotos: Frank Faber

Das neue Umfeld des St. Wendeler Rathaus interessiert die St. Wendeler doch sehr. Schnell füllte sich die Eröffnungsparty, und wer wollte, konnte sich das Geschehen auch gerne mal von oben ansehen. Fotos: Frank Faber

Gute fünf Jahre nach dem Richtfest sind nun mit der Fertigstellung des Rathausumfeldes die Arbeiten am 12,5 Millionen teuren Verwaltungsgebäude in der Kreisstadt beendet. Das wurde mit einem Rathausfest gefeiert. Bürgermeister Peter Klär (CDU ) war vom Besucherzuspruch überwältigt: "Das überhaupt so viele Leute kommen, hätte ich nie gedacht." Schon vor seiner Eröffnungsrede ging er von 1000 Besuchern aus. "Das zeigt, dass das Rathaus sehr gut angekommen ist", meinte Klär.

Beim Blick durch die Reihen der voll besetzten Bierbänke kündigte der Verwaltungschef eine Fortsetzung des Festes an. "Wir wollen künftig regelmäßig ein Rathausfest als Dorffest in St. Wendel veranstalten", gab Klär bekannt.

Dort, wo der Verwaltungschef seine Gäste begrüßte, standen bis zum Bau der Tiefgarage einst die Scheunen des Anwesens Bösen. "Those were the days, my friends" (Das waren noch Zeiten, meine Freunde), sang das Duo Giesbert McGuiness/Rudi Schömann den Evergreen der britischen Sängerin Mary Hopkin.

Über die uralten Zeiten des Rathauses, mit seinen denkmalgeschützten Gebäudeteilen berichteten die Stadtführer Ortwin Englert und Roland Geiger. 1440 hieß der Platz neben dem heutigen Rathaus "Kaff". Der Erzbischof von Trier schenkte der Kirche den Fleck, mit der Prämisse, eine Kaufhalle zu errichten. Historiker Geiger grenzte auf einem Stadtplan von 1880 im Maasstab von 20 Ruthen die frühere Stadtgrenze ein. Die heutige Schloßstraße war damals die Amt Gass. "Das Schloss war von einer eigenen Mauer umringt und hat nicht zur Stadt gehört", erzählte Geiger, der einen Plan von 1774 präsentierte. Der Gebäude-Komplex des einstigen Hauses Colbus umfasst die Einheiten Schlossstraße 2, Luisenstraße 1, 3 und 5 sowie Grabenstraße 1.

Beide Stadtführer lotsten anschließend die Besuchergruppen in die Unterwelt. "Der Keller unter dem Hauptgebäude des Rathauses ist vor 1800 angelegt worden", erklärte Geiger. In einem Anbau des Colbus-Hauses befindet sich nun die Hauptabteilung der Verwaltung.

Einen Exkurs ins Leben von Herzogin Luise (1800 - 1831) starteten Ulrike Grunewald und Josef Dreesen mit dem Vortrag "Stammmutter der Windsors - Herzogin Luise in St. Wendel ". Die Laiendarsteller der Fraueninitiative "Ein Herz für St. Wendeler Geschichte" legte auf der Bühne die Theaterszene "Luise - eine fast vergessene Herzogin" ergänzend nach.

Neben den historischen Ausflügen stand jede Menge Musik auf dem Programm der Fete. Zwölfsaiter alias Volker Hassler blieb dabei annähernd beim Thema. Er sang über ein Gebäude mit netten Mädchen außerhalb der texanischen Stadt La Grange. Mit Wortwitz und Schmagges transportierten Charlie Gräber & Co. eine Reihe von Klassikern in die saarländische Muttersprache. Das neue stromsparende Akustik-Duo Ghostwritten, zwei Musiker, die sonst mit Buhää & The Rhabarbers Party machen, stellte eigene Nummern vor.

Ein kleiner Kunstmarkt schmückte den Zugang zum Fest, dazu gab es vielfältige Spielangebote für die kleinen Gäste, Theater und Zauberei. Bei Jung und Alt kam das erste "inoffizielle Dorffest in St. Wendel " sehr gut an.

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 Wann der Keller des Rathauses angelegt wurde, wusste Stadtführer Roland Geiger den Gästen zu berichten.

Wann der Keller des Rathauses angelegt wurde, wusste Stadtführer Roland Geiger den Gästen zu berichten.

Auf einen Blick Im Umfeld des St. Wendeler Rathauses stehen mit der City-Tiefgarage zahlreiche Parkplätze zur Verfügung. Am Rathaus sind 23 neue Parkplätze entstanden. Drei davon dienen als Sonderparkplätze für Schwerbehinderte und drei als Stellflächen für städtische Dienstfahrzeuge. Die 17 der Allgemeinheit zur Verfügung stehenden Parkplätze kosten 50 Cent pro Stunde, das ist dann auch die maximale Parkzeit: Die Parkplätze entlang der Wilhelmstraße im Bereich Mott sollen künftig bis zu zwei Stunden benutzt werden können. Zudem stehen jetzt im unteren Teil der Parkflächen hinter dem Mia-Münster-Haus acht Motorrad-Parkstände bereit. frf

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