Röhrende Sänger und schwere Gitarrenriffs

Otzenhausen · Mehr als 400 Metal-Fans fielen in der Hunnenringhalle ein und hatten nur eines im Sinn: Sie wollten bei der siebten Schlacht um Otzenhausen harte Musik hören und ordentlich feiern. Vom Metal bis zum Rock 'n' Roll beackerten 14 Bands zwei Bühnen. Headliner war die drei Nitrogods.

 Diese Herren spielen Rock'n'Roll – und zwar hart und laut: Die Nitrogods mit Henny Wolter (links) und Claus Larcher am Bass. Fotos: Frank Faber

Diese Herren spielen Rock'n'Roll – und zwar hart und laut: Die Nitrogods mit Henny Wolter (links) und Claus Larcher am Bass. Fotos: Frank Faber

Ein Kuttenträger mit unzähligen Aufnähern schaut sich im Gang der Hunnenringhalle die Uhrzeiten auf dem Bühnenplan an. "Da werde ich heute viele Zigaretten sparen", meint der 31-jährige Metalfan Stefan Schütz. Ab dem späten Nachmittag steht den Besuchern des Metal-Festivals "Schlacht um Otzenhausen " die Volldröhnung mit 14 Bands auf zwei Bühnen bevor. Welch ein Feiertag für Fans und Musiker. Früh geht es für The Fals auf die kleine Bühne im Jugendclub. Die vier Jungs kümmern sich um Hardrock der 1960/70er-Jahre. "Wir haben unser Album "Words of Wisdom" produziert, und jetzt wollen wir spielen und spielen", sagt Fals-Bassist Christian Scherer aus Otzenhausen .

Death-Metal der alten Schule praktiziert die Recklinghausener-Formation Sabiendas auf der Hauptbühne. Der hünenhafte Sänger Jan röhrt, die Bude wackelt und die Headbanger schütteln ihre Matten. "Ich hoffe, dass ihr heute Abend richtig scheiß besoffen seid", appelliert Sabiendas-Anführer Jan. Mit der finalen Nummer "Column of Skulls" begeistern sie besonders. "Großartiger Auftritt", schwärmt Mathias Dahmen, Vorsitzender des veranstaltenden Metalvereins Celtic Warriors. Überhaupt laufe das Festival sehr gut. Stimmt. Der Sound von Lord Vigo hat etwas vom Doom-Metal der frühen Neunziger. Mal was Richtung Candlemass, ein bisschen Mindfunk. Die Band aus Landstuhl vermittelt Emotionen, vereint Melodien mit griffigem Chorus, die Tempofrage während der Songs beantworten oft tonnenschwere Riffs. Die Aalener Skeleton Pit rasen messerscharf und pfeilschnell mit dem Thrash-Express durch ihre Show. Gern lässt das Trio bei seinem beinharten Set auch einmal die Punk-Attitüde durchschimmern. Klaus Sperling, der Schlagzeuger des Headliners Nitrogods, hat sich ein paar Auftritte der Bandkollegen reingezogen. "Im Vergleich zu Sabiendas und Skeleton Pit gehört unsere Musik auf einen Kindergeburtstag", scherzt er. Doch alles sei Metal. "Das Genre ist so unglaublich vielseitig und lebendig und ist zusammen eine Einheit", sagt der Nitrogods-Drummer. Gemeinsam mit dem Gitarristen Henny Wolter hat er früher in der Power-Metalband Primal Fear gespielt. "Die Nitrogods machen Rock 'n' Roll, und das ist genau unser Ding", stellt er fest. Das Trio präsentiert Musik, die zwischen ZZ Top und Motörhead angesiedelt ist.

 Flinke Finger, harter Trash: Patrick Options, Sänger von Skeleton Pit, spielt auch Gitarre.

Flinke Finger, harter Trash: Patrick Options, Sänger von Skeleton Pit, spielt auch Gitarre.

 Alex, die Gitarristin von Sabiendas, ließ es bei der Schlacht um Otzenhausen ordentlich krachen .

Alex, die Gitarristin von Sabiendas, ließ es bei der Schlacht um Otzenhausen ordentlich krachen .

"Ich habe sie als Vorgruppe von Gravedigger in Saarbrücken gesehen, passt doch", schwärmt der Chef der Celtic Warriors. Der Bass von Claus Larcher wummert, erzählt werden Geschichten von alkoholischen Getränken ("Whiskey Wonderland") und über ein Erlebnis mit übermäßigem Alkoholkonsum ("Wasted in Berlin"). Bei "Lipsynch Stars" krabbelt der Schlagzeuger hinterm Drumkit hervor und klopft mit den Sticks auf eine Bierpulle. Nach einer Stunde ist Schluss, andere Bands wie die Stammgäste Messenger wollen noch ran.

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