Das Wesentliche liegt im Untergrund

Türkismühle · Die neue Brücke über die Nahe am Bahnhof Türkismühle nimmt Gestalt an. Die Widerlager ragen in die Höhe, eine Stützmauer ist in Arbeit. In wenigen Wochen kommen die Stahlträger. Ein Besuch auf der Baustelle.

 Manfred Leibfried, Andreas Veit und Andreas Rink begutachten die Pläne und die neue Stützmauer an der Nahe. Fotos: B&K

Manfred Leibfried, Andreas Veit und Andreas Rink begutachten die Pläne und die neue Stützmauer an der Nahe. Fotos: B&K

Es ist laut am Bahnhof in Türkismühle . Und bunt. Sechs große Maschinen und Fahrzeuge - in Gelb, Blau und Grün - stehen an diesem Morgen auf der Großbaustelle. Zahlreiche Arbeiter sind am Werk. Zwischen 15 und 20 Männer sind es jeden Tag, so schätzt Manfred Leibfried, Geschäftsführer des gleichnamigen Ingenieurbüros in Eppelborn. Denn derzeit wird an mehreren Stellen gleichzeitig gebaut. Der zweite Bauabschnitt ist voll im Gange.

Zwei Bauarbeiter präparieren gerade die Schalungen für die neue Stützmauer an der Nahe. Die alte war marode. Die neue wird etwa 50 Meter lang und drei Meter hoch. Sie verläuft nicht gerade, wie das Vorgängermodell, sondern schräg zur Nahe. "Dadurch haben wir die Möglichkeit, Grünflächen zu schaffen", sagt Andreas Rink, Fachbereichsleiter Bauen bei der Nohfelder Verwaltung. Wichtig sei, dass dieser Bereich "sauber abgestützt" sei. "Hier werden die Busse wenden", sagt Rink.

Rücksicht auf die Groppe

Parallel dazu laufen die Vorarbeiten zum Bau der neuen Brücke über die Nahe. Dabei müssen viele Auflagen der Naturschutzbehörde beachtet werden, betont Leibfried. Planen und Planken sorgen dafür, dass keine Steine in die Nahe fallen und die Fische stören. Mit Fahrzeugen in den Nahe-Bereich fahren, das sei ohnehin nicht gestattet. Beispielsweise zum Schutz der Groppe: Der Fisch laiche dort.

Derzeit ragen die Widerlager der künftigen Brücke in die Höhe. Dort soll in wenigen Wochen der Stahlträger draufgelegt werden. Diese Stahlträger werden derzeit in Peine bei Hannover gefertigt - und kommen mit dem Laster nach Türkismühle . Mit einem Kran werden die Teile dann auf die Brückenwände gehievt. Das soll unbedingt noch vor den Sommerferien passieren, wenn auch die Brücke erst im Herbst komplett fertig sein wird. Denn in den Sommerferien beginnen die Arbeiten am neuen Kreisel. Und dann wäre ein Schwertransport nicht gerade förderlich.

Zumal die Autofahrer dann schon mit Behinderungen rechnen müssen. Der Ast Trierer Straße, der zum Kreisel führt, wird wohl in den Sommerferien gesperrt, weitere Sperrungen sind vorgesehen. Genaueres erfahren die Bürger bei einer Informations-Veranstaltung am Montag, 20. Juni, 18 Uhr, im Pfarrheim in Türkismühle . Wenn es mit den Arbeiten am Kreisverkehr losgeht, dann werden übrigens deutlich mehr Bauarbeiter auf der Baustelle sein. Zwischen 30 und 35, schätzt Leibfried. Zügiges Arbeiten ist dann angesagt, wie Rink erklärt: "Der Zeitplan für den Kreisel ist sehr eng." Schließlich müssen auch Veranstaltungen wie die beiden Triathlons am Bostalsee und die Rallye berücksichtigt werden. Insgesamt sehe es in Sachen Zeit aber gut aus: "Wir liegen gut im Plan", sagt Bürgermeister Andreas Veit . Auch, was die Kosten betrifft. Insgesamt werden am Bahnhof Türkismühle 6,3 Millionen Euro investiert, die reinen Baukosten betragen 5,2 Millionen. Diese werden zu 100 Prozent vom saarländischen Verkehrsministerium gefördert. Bisher, so schätzt Leibfried, sind etwa drei Millionen Euro verbaut. "Die Arbeit auf der Oberfläche ist die wenigste, aber die, die man wahrnimmt", sagt dazu Leibfried. Und er fügt hinzu: "Aber viel passiert im Boden."

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 Hier entsteht die neue Brücke über die Nahe.

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Auf einen Blick Die Kosten im Einzelnen: Der Park-and-Ride-Platz (schon fertig) kostete rund 1 070 000 Euro , der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) wird mit 1,16 Millionen Euro veranschlagt, die Brücke mit 1,15 Millionen Euro , der Kreisverkehr mit 833 900 Euro . Für die Beleuchtungsanlagen sind 253 000 Euro fällig, für die Überdachung ZOB und das WC 255 000 Euro , für Begrünung und Sonstiges 450 000 Euro . him

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