Streik der Erzieher: Jetzt machen Eltern und Kinder dagegen mobil

Namborn · Den Eltern und Kindern reicht's. Am Dienstag haben sie gegen die schon seit dem 8. Mai andauernde Schließung der beiden Kitas in Namborn und Hirstein vor der Villa Kunterbunt lautstark demonstriert. Grund der Schließung ist der unbefristete Streik der Erzieher .Es wird deutlich: Die Nerven liegen blank.

 Jetzt demonstrieren die Kleinen und machen auf ihren Plakaten deutlich, dass sie wieder in ihre Kita wollen. Foto: Frank Faber

Jetzt demonstrieren die Kleinen und machen auf ihren Plakaten deutlich, dass sie wieder in ihre Kita wollen. Foto: Frank Faber

Foto: Frank Faber

Das Verhalten der Gewerkschaft Verdi, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) des kommunalen Arbeitgeberverbandes und der Gemeinde Namborn quittierten die Eltern der Kindergartenkinder mit Pfiffen und Buhrufen. "Unsere Kinder haben keinen geregelten Alltag mehr", kritisierte Aline Moseler, Mutter des dreijährigen Leon. Rebecca Stroh ergänzte: "Ein Elternteil muss Urlaub nehmen. Familien, wo weder Opa noch Oma Zeit haben, sich um die Enkel zu kümmern, sind arm dran". Und was sagen die Gewerkschafter? "Wir sind in der dritten Streikwoche und es liegen keine Ergebnisse vor", lautete die ernüchternde Zwischenbilanz des GEW-Landesvorsitzenden Peter Balnis. Die Gewerkschaft, so Balnis, stelle keine Lohnforderung, sondern fordere eine bessere Entgeltordnung und eine bessere Eingruppierung für die Erzieher . Vom stellvertretenden Geschäftsführer des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Saar (KAV) erfuhren die Demonstranten nichts Neues. "Eine bessere pauschale Eingruppierung wird nicht rauskommen", legte sich Schmitt schon mal fest. Er und Balnis verwiesen auf das Ergebnis bei der Versammlung der kommunalen Arbeitgeberverbände am Donnerstag in Frankfurt am Main.

"Und was ist, wenn dabei wieder nichts rauskommt? Wo sollen Eltern weitere Urlaubstage herkriegen?", fragte Carolin Gerber vom Elternausschuss. Ein Schulterzucken war darauf die Reaktion von Gewerkschaft und KAV. Auch Bürgermeister Theo Staub (SPD ) wurde gerüffelt. "Der Kindergarten ist geschlossen und Sie behalten die bezahlten Beiträge ein", so Gerber. Der Verwaltungschef ließ das nicht so stehen und relativierte den Vorwurf. "Einige haben überwiesen, andere nicht und andere wollen ihren Beitrag zurück", erklärte Staub. Betroffen von der derzeitigen Kita-Schließung sind laut Bürgermeister in Namborn und Hirstein 135 Kinder. Zwölf seien mittlerweile in Furschweiler untergebracht worden. Eine weitere Entschärfung der Situation gilt ab dem heutigen Mittwoch: Eltern können in Eigenregie und bei eigener Haftung ihren Nachwuchs ganztags in den Räumlichkeiten der Villa Kunterbunt betreuen. > : weiterer Bericht

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