Alte Kisten zum Liebhaben – Mopedtreffen mit Volksfestcharakter

Eisweiler · Fast doppelt so viele Besucher, wie Eisweiler Einwohner hat, lockte die Veranstaltung an. Vereinsvorsitzender Michael Christmann betonte, wie hervorragend die Vereinsarbeit trotz weniger Mitglieder funktioniere.

 Die Mitglieder der Mopedfreunde Liebenburg freuten sich über den großen Andrang. Fotos: B&K

Die Mitglieder der Mopedfreunde Liebenburg freuten sich über den großen Andrang. Fotos: B&K

Zweiradklassiker beherrschten kürzlich das kleine Eisweiler . Dort hatten die Mopedfreunde Liebenburg ihr sechstes Mopedtreffen organisiert. An der neugestalteten Zehntscheune wimmelte es nur so von alten Mopeds, Mokicks, Kleinkrafträdern, Mofas und Zweitakt-Motorrädern. Um die 400 Besitzer der Kultfahrzeuge kamen aus allen Teilen des Saarlandes und der Pfalz, freuten sich über das große Interesse ihrer Oldies und erklärten deren Besonderheiten. Zu den gezeigten Modellen gehörten neben Kreidler auch Hersteller wie Herkules, Zündapp, Puch, KTM, Honda , Suzuki , Kawasaki, Yamaha und Rike.

Der Vespaclub aus Oberkirchen, die Kreidler-Freunde Theley, der Mofa-Club Primstal und die Vulkanier Germany bereicherten die Szene.

"Ich bin zum ersten Mal bei diesem Mopedtreffen und von der familiären Atmosphäre begeistert, so was habe ich noch nie gesehen", sagte Marc Ryszkowski. Der 25-Jährige aus Frohnhofen war mit einer KTM, Baujahr 1954, gekommen. Bei Gerhard Alles aus Furschweiler war es eine Herkules von 1994, bei Willibald Backes aus St. Wendel eine französische Vespa Acma Paris von 1955 und bei Manfred Noss aus Heiligenwald eine BMW RT 1200. Dirk Brizius aus Schwarzenholz zeigte eine Honda MTX und sein Sohn Maik eine Herkules Pirma. Thomas Schumacher aus Marpingen hat es die Heinkel Tourist mit dem Baujahr 1958 angetan. "Das war ein "Mercedes" unter den Nachkriegsrollern. Ich habe das Gefährt mit zehn PS entsprechend restauriert", erzählte der 54-Jährige. Rainer Tizte und sein Kollege Thomas Bark waren mit einer 600er Yamaha und einer Suzuki Chopper 800 aus Bexbach nach Eisweiler gekommen. "Wir sind zum ersten Mal dabei, es ist eine toll organisierte Veranstaltung", lobten die beiden Motorradfans. "Seit meinem 18. Lebensjahr ist der Motorsport ein geliebtes Hobby", sagte die 55-jährige Heidi Munkes aus St. Wendel und erklärte ihren Piaggio Roller aus dem Baujahr 1965. Stefan Scheid aus Nohfelden fuhr mit einer schweren Harley Davidson und 85 PS und Dirk Arend aus Bosen mit einer aufgerüsteten Honda PX aus dem Baujahr 1979 vor. Die Menge jubelte, als dann auch noch Namborns Bürgermeister Theo Staub (SPD ) mit einem 35 Jahre alten Herkules-Mofa von Marpingen in Eisweiler auftauchte. Jörg Sauerbaum aus Niederlinxweiler kam mit einer DUO, einer Rarität aus der früheren DDR, die dort als Personenbeförderung galt. Claudia Schmitt aus Eisweiler präsentierte eines der ältesten ausgestellten Gefährte, eine alte Adler 100 aus dem Jahre 1951. Bei Vereinskamerad Ralf Backes und Michael Christmann waren es zusammen um die 40 Exponate, darunter unter anderem eine Herkules (1977), Honda (1983) Yamaha, Zündapp, Kreidler und Kawasaki.

Das zweitätige Mopedtreffen wurde zu einem wahren Volksfest. Zahlreiche Besucher auch ohne Gefährt hatte das große Spektakel angelockt. "Das sind ja doppelt so viele Besucher wie Eisweiler Einwohner (470) hat", brachte es ein Gast aus dem benachbarten Hofeld-Mauschbach auf dem Punkt.

Der Vorsitzende der Mopedfreunde Liebenburg, Michael Christmann, bestätigte diese Zahl und sagte: "Wir hatten alleine beim Open Air mit der Band J.R.& the Screamers (Gulli) um die 600 Besucher. Es war ein rundum gelungenes Fest. Als kleiner Verein mit gerade mal zwölf Mitgliedern ist eine solch große Veranstaltung nur in Teamarbeit mit anderen Familienmitgliedern und Freunden zu stemmen. Das hat hervorragend funktioniert". Der Vereinsvorsitzende blickt zurück. "Wir haben uns bei der Gründung der Mopedfreunde Liebenburg 2010 auf die Fahne geschrieben, die Zweiradkultur früherer Zeiten zu pflegen und alte Modelle originalgetreu auszustellen. Dies ist uns bisher gut gelungen". Zum Rahmenprogramm des Mopedtreffens gehörten weiter Böllerschüsse durch den Schützenverein Fidelio Güdesweiler, ein Mopedmotorenweitwurf und eine geführte Rundfahrt durch das Namborner Land mit zirka drei Dutzend alter Fahrzeugen. Ein an einem Kran befestigtes Moped hatte aus 30 Meter Höhe alles im Blick.

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