„Museum of Music“ für St. Ingbert?

St Ingbert · Seinen Platz könnte das „Museum of Music“ in der Baumwollspinnerei finden: Siegmund Nimsgern hat jetzt im Ausschuss für Kultur, Bildung und Soziales vorgestellt, was er der Stadt vermachen möchte.

 Siegmund Nimsgern zwischen Meistern und Meisterwerken. Foto: Jörg Jacobi

Siegmund Nimsgern zwischen Meistern und Meisterwerken. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Siegmund Nimsgern , der Anfang dieses Jahres seinen 75. Geburtstag feierte, unterbreitete bereits zu seinem 70. Geburtstag dem damaligen Oberbürgermeister Georg Jung das Angebot, sein Archiv der Stadt St. Ingbert zu vermachen. Jetzt, fünf Jahre später, hatte die UCD-Fraktion im Stadtrat beantragt, Siegmund Nimsgern in die Sitzung des Ausschusses für Kultur, Bildung und Soziales einzuladen, damit er seine Idee der Verwaltung vortragen kann. Vergangene Woche nun war Nimsgern, der einer der bedeutendsten Opern- und Konzertsänger des 20. Jahrhunderts ist und in der ganzen Welt Erfolge hatte, zu Gast im Ausschuss.

Der gebürtige St. Wendeler lebt in St. Ingbert , weswegen er seine Musik-Bibliothek sowie Plastiken, Künstlerbüsten, Wandteppiche und einen Flügel von um 1910 der Mittelstadt vermachen möchte. "Es könnte eine Forschungsstätte zu Komponisten unserer Region entstehen", sagte Nimsgern während der Sitzung und bei einem Besuch bei ihm zuhause, wo diese Schätze zu sehen sind.

Schon heute besitzt das Stadtarchiv relevante Nachlässe, Unterlagen zu Leben und Schaffen von Hans Simon, Erna Woll, Alois Müller, Albert Niklaus, Robert Carl sowie Siegmund Nimsgern und seinem Sohn Frank, der ein bekannter Komponist ist. Das "Museum of Music", so der Arbeitstitel, sollte nach dem Wunsch von Nimsgern wissenschaftlich genutzt werden und der Öffentlichkeit als Präsenz-Bibliothek, also ohne Ausleihe, zur Verfügung stehen. Bei dem, was Nimsgern der Stadt vermachen möchte, würde es sich um mehr als 3000 Bände handeln, daneben hunderte Partituren, hunderte Klavierauszüge , hunderte Liedausgaben, Langspielplatten, Musikkassetten, CDs mit vielen hundert Aufnahmen Siegmund Nimsgerns sowie unzählige Leder-Alben mit Kritiken, Bildern und Programmen. Das alles, so schätzt Nimsgern, hat einen Wert von ungefähr 500 000 Euro sowie einen unschätzbaren ideellen Wert. Die Kosten für ein solches "Museum of Music" schätzt er auf zirka 100 000 Euro. Zudem würde das Projekt rund 250 bis 300 Quadratmeter benötigen - wünschenswert sei die Baumwollspinnerei.

Der Vorsitzende der UCD-Fraktion im Stadtrat, Markus Gestier, bezeichnete das Projekt als Glücksfall für das Kulturleben, Oberbürgermeister Hans Wagner bedankte sich für die Informationen und kündigte an, darüber nachzudenken.

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